Mexikanische Archäologie:Cortés baute mit Axayácatls Steinen

In der mexikanischen Hauptstadt haben Archäologen auf den Fundamenten eines Palastes des Aztekenherrschers Axayácatl Überreste eines Hauses des spanischen Eroberers Hernán Cortés entdeckt. Das Haus, in dem Cortés mehrere Jahre lang lebte und das vorübergehend als erster Verwaltungssitz des Vizekönigreichs Neuspanien fungierte, wurde zum Teil aus den Trümmern des Palastes gebaut.

Wie das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) mitteilte, hatten Forscher in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits Überreste des Palastes von Axayácatl unter dem Hauptgebäude des Leihhauses Nacional Monte de Piedad im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt gefunden. Bei Ausgrabungen dort in den Jahren 2017 und 2018 sei auch ein Raum aus Basalt und Lavagestein gefunden worden. Axayácatl herrschte in den Jahren 1469 bis 1481 in der Aztekenhauptstadt Tenochtitlan.

Analysen hätten nun ergeben, dass es sich um das Zuhause des Konquistadors Cortés nach der Eroberung Tenochtitlans handelte. Unter diesem Raum sei ein offener Teil des Palastes, wahrscheinlich ein Innenhof, entdeckt worden. In der Fassade des Raumes fanden die Archäologen Steinreliefs prähispanischer Motive.

Tenochtitlan gehörte mit mehr als 200 000 Einwohnern zu den größten Städten der Welt, als die Spanier unter Cortés im Jahr 1519 dort ankamen und den damaligen Herrscher Moctezuma II. überraschten. Innerhalb von zwei Jahren machten sie die Stadt dem Erdboden gleich und löschten damit die aztekische Hochkultur aus. Auf und mit den Trümmern von Tenochtitlan bauten sie die neue Hauptstadt des Vizekönigreichs Neuspanien, Mexiko-Stadt. Moctezuma II. starb 1520 im Palast seines Vaters Axayácatl.

© SZ vom 15.07.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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