München heute:Ärger nach dem Kaufhof-Aus am Stachus / Heftige Debatte um Sparmaßnahmen

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Die Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof haben schon einmal vergeblich Hilfe vom österreichischen Milliardär und Galeria-Eigentümer René Benko gefordert: Als es 2020 um den Erhalt des Kaufhauses am Stachus ging, das inzwischen geschlossen wurde. (Foto: Alessandra Schellnegger)

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Von Max Fluder, München

Besucht man als Kind zum ersten Mal ein Kaufhaus, kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Zumindest mir ging es damals so, als ich durch die automatischen Türen in die Verkaufsräume ging. Es war einfach so viel auf einmal: Kleidungsstücke, Kissen, Stoffe, Schuhe, Küchengeräte und - als Kind natürlich besonders wichtig - eine Etage, auf der ausschließlich Spielzeug in den Regalen stand.

Natürlich, die kindliche Vorstellung ist das eine, die wirtschaftliche Realität etwas ganz anderes. Vielen Kaufhäusern geht es nicht gut. Mitte Juni kündigte Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) an, dass deutschlandweit etwa ein Drittel aller Häuser geschlossen werden soll. Darunter sind vier in München. Der Kaufhof am Stachus, die Filialen am Nordbad sowie im Olympia-Einkaufszentrum und wohl auch der Karstadt Sports in der Neuhauser Straße, bei dem das Aus zwar noch nicht verkündet wurde, wohl aber besiegelt ist. Insgesamt arbeiten in den Häusern noch etwa 400 Beschäftigte.

Zwischendurch sah es so aus, als könnte das Kaufhaus am Stachus noch gerettet werden - wie es auch bei anderen Häusern in Deutschland der Fall war. GKK sowie der Hauptvermieter, Michael Zechbauer, und die Stadt haben darüber verhandelt, wie es weitergehen könnte. Am Dienstagabend stand jedoch fest: Die Verhandlungen sind gescheitert. Meine Kollegen Heiner Effern und Sebastian Krass haben zu den Hintergründen der gescheiterten Rettung recherchiert. Die Vorstellungen davon, wie weit sich die Miete senken ließe, waren wohl unvereinbar. Die Türen der Kaufhäuser werden also bald geschlossen bleiben.

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