US-Elektroautobauer:Tesla schafft trotz Corona-Krise einen weiteren Quartalsgewinn

Lesezeit: 2 min

Hat erneut Grund zur Freude: Tesla-Gründer Elon Musk. (Archivbild) (Foto: AFP)

Das Unternehmen von Elon Musk erreicht mit dem erneuten Plus einen wichtigen Meilenstein - erstmals seit Gründung 2003 hat Tesla über zwölf Monate hinweg schwarze Zahlen geschrieben.

Der amerikanische Elektroautobauer Tesla hat trotz Belastungen durch die Corona-Pandemie einen weiteren Quartalsgewinn erzielt. Unterm Strich stand in den drei Monaten bis Ende Juni ein Überschuss von 104 Millionen Dollar (90 Mio Euro), wie der Konzern des Tech-Milliardärs Elon Musk nach US-Börsenschluss in Palo Alto mitteilte. Im Vorjahr hatte es noch einen hohen Verlust gegeben.

Tesla erreichte mit dem erneuten Plus einen wichtigen Meilenstein - erstmals seit Gründung im Jahr 2003 schrieb die Firma über zwölf Monate hinweg schwarze Zahlen. Tesla nimmt damit eine Hürde für eine mögliche Aufnahme des Unternehmens in den S&P-500-Index.

Die Erlöse gingen im Jahresvergleich zwar insgesamt um etwa fünf Prozent auf sechs Milliarden Dollar zurück - Experten hatten nach Refinitiv-Daten lediglich mit 5,37 Milliarden Dollar gerechnet. Angesichts von Produktionsausfällen und Absatzeinbußen in der Coronakrise darf sich Elektropionier dennoch über einen großen Erfolg freuen. Im zweiten Quartal hatte das Unternehmen etwa 90 000 Autos ausgeliefert, von Absatzdellen wie bei den herkömmlichen Autokolossen war bei den Kaliforniern kaum etwas zu spüren.

Am Finanzmarkt der Überflieger schlechthin

Teslas Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten klar, die Aktie legte nachbörslich zunächst deutlich zu. Am Finanzmarkt ist Musks Firma in diesem Jahr ohnehin der Überflieger schlechthin. Seit dem Corona-Crash Mitte März legten Tesla-Titel um 255 Prozent zu. Damit gewann der E-Pionier in dieser Zeit neun Mal den Börsenwert des Autoherstellers Ford dazu. Anfang des Monats überholte die Firma dann am Parkett gar Toyota als weltweit größten Autokonzern an der Börse.

Selbst Kapitalmarktstratege Olivier de Berranger vom Vermögensverwalter LFDE schüttelt angesichts der wilden Kursjagd den Kopf: "Zwar wachsen Bäume nicht in den Himmel, doch es scheint, die Elektronen hätten einen Weg gefunden."

Austin wird nächster Standort für US-Fabrik

In der Standortfrage für das neue US-Montagewerk von Tesla hat sich der Großraum Austin im Staat Texas durchgesetzt. Die Fabrik soll mit einer Fläche von 85 Hektar die bisher größte Produktionsstätte werden. Zugleich sollen mindestens 5000 Mitarbeiter beschäftigt werden - also bei weitem nicht so viele wie in der Tesla-Zentrale in Fremont in Kalifornien, wo 10 000 in Lohn und Brot stehen.

In Travis County soll Teslas geplanter Cybertruck-Kleinlaster gebaut werden, zudem soll die Anlage dort das zweite US-Montagewerk für den kleinen Geländewagen vom Typ Model Y. Der Elektroautobauer wollte die Fabrik eigenen Angaben zufolge im Zentrum Amerikas haben, um auch näher an den Märkten an der Ostküste sein zu können. In das neue Werk will das Unternehmen 1,1 Milliarden Dollar investieren.

© SZ.de/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Tesla-Aktie
:Spekulanten verfluchen sie, Anleger lieben sie

Tesla ist derzeit wohl die verrückteste Aktie weltweit: Seit dem Corona-Crash legte sie um 255 Prozent zu. Heute stellt das E-Autounternehmen von Elon Musk seine Zahlen vor - platzt nun eine Blase?

Von Victor Gojdka

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: