Luftfahrt:Boeing stellt die Produktion der "747" ein

Berühmter Buckel: Die 747 machte Langstreckenflüge wirtschaftlicher. Heute ist ihr Betrieb zu teuer. (Foto: Stefan Wermuth/REUTERS)

Bereits bestellte Frachtvarianten der Flugzeug-Ikone sollen noch gebaut werden. 2022 ist dann aber Schluss.

Der markante Buckel der Boeing 747-Modelle lässt sogar Laien das Flugzeug erkennen. Doch in Zukunft werden immer weniger der als Jumbo-Jets bekanntgewordenen Flugzeuge unterwegs sein. Der Flugzeugbauer lässt die Produktion der seit 1968 gebauten Modellreihe auslaufen - und beendet damit eine Luftfahrt-Ära. Bis 2022 würden noch bestellte Exemplare der Frachtvariante gebaut werden. Danach soll Schluss sein, kündigte Boeing bei der Vorlage seiner Quartalszahlen an.

Der von der Corona-Krise schwer getroffene US-Flugzeugbauer passt seine gesamte Produktion an die coronabedingte Auftragslage an. Die weltweit fast zum Erliegen gebrachte Luftfahrtbranche kauft derzeit so gut wie keine Maschinen. Die Produktion der Erfolgsreihe 787 soll bis 2021 auf sechs pro Monat verringert werden. Auch die Herstellung der 777 und der 777X solle weiter auf zwei Jets im Monat gedrosselt werden. Die Produktion der 737-Max, die nach zwei Abstürzen mit Todesopfern mit einem Flugverbot belegt ist, soll bis Anfang 2022 wieder hochgefahren werden. Mit den Einschnitten in der Produktion reagiert der Konzern auf die schlechter als erwartet ausgefallenen Halbjahreszahlen. Der Umsatz stürzte um 25 Prozent auf 11,81 Milliarden Dollar ab. Boeing-Chef Dave Calhoun warnte die Belegschaft, der Konzern müsse die Anzahl seiner Mitarbeiter weiter "überdenken". Boeing hatte im April angekündigt, die Mitarbeiterzahl um rund zehn Prozent zu reduzieren, was rund 16 000 Stellen entsprechen würde. Die Boeing-Aktie verlor fast drei Prozent. Am Donnerstag präsentiert Konkurrent Airbus seine Geschäftszahlen.

© SZ vom 30.07.2020/mxh/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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