Personalnot:Mehr Geld für Erzieher

Die Stadt Unterschleißheim will Pädagogen mit Großraumzuschlag anlocken

Etwa 70 Kinder und ihre Eltern haben aktuell in Unterschleißheim keinen Betreuungsplatz bekommen. Ein Hauptgrund dafür ist, dass die 18 Kitas sich sehr schwer tun, qualifiziertes Personal zu finden: Gerade im Großraum München ist die Konkurrenz um Erzieherinnen und Kinderpfleger riesig. Um mehr von ihnen für die Arbeit in einer der Unterschleißheimer Einrichtungen zu gewinnen, erhöht die Stadt das Gehalt der Pädagogen nun um einen Großraumzuschlag. Erzieherinnen, Kinderpfleger und das weitere Personal in den Kitas erhalten künftig eine monatliche Zulage von 135 bis 270 Euro, zuzüglich eines Zuschusses von 50 Euro für jedes Kindergeldberechtigte eigene Kind.

Diese Großraumzulage gilt zusätzlich zur Arbeitsmarktzulage, welche die Stadt seit 2015 zahlt. Er halte diesen Bonus für absolut notwendig, um mehr Erzieher nach Unterschleißheim zu locken und so dem Betreuungsdefizit zu begegnen, warb Bürgermeister Christoph Böck (SPD) im Hauptausschuss. Viele Nachbarkommunen im Landkreis haben einen solchen finanziellen Anreiz schon gesetzt. Für Unterschleißheim bedeutet dies freilich eine beachtliche finanzielle Investition. Etwa 712 500 Euro pro Jahr werden nach Berechnung der Verwaltung dafür anfallen, zusätzlich zu den 380 000 Euro, die die Stadt als Arbeitsmarktzulage bereits zahlt.

Dass dieses Geld gut investiert ist, darin waren sich jedoch alle Ausschussmitglieder parteiübergreifend einig. Nicht zuletzt die Corona-Wirren hätten noch einmal deutlich gemacht, wie wertvoll die sozialen Berufe für die Gesamtgesellschaft sind - und dass es wert sei, für diese mehr Geld auszugeben, bilanzierte stellvertretend Stadtrat Jürgen Radtke (Grüne).

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