Umstrittenes Verkehrsprojekt:Klage gegen Straßenbau

Feldkirchen fürchtet mehr Verkehr durch Umfahrung Weißenfelds und Parsdorfs

Die Gemeinde Feldkirchen wird rechtlich gegen die von Vaterstetten geplanten Ortsumfahrungen von Weißenfeld und Parsdorf vorgehen. Einstimmig hat der Bau- und Umweltausschuss des Feldkirchner Gemeinderats am Donnerstag beschlossen, Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss einzureichen, mit dem die Regierung von Oberbayern den Bau der Straßen genehmigt hatte. Die Feldkirchner Kommunalpolitiker wehren sich bereits seit Längerem gegen das Vorhaben, sie befürchten eine massive Zunahme des Verkehrs im eigenen Ort. Mehrmals hatte der Gemeinderat diese Bedenken geäußert und von Vaterstetten ein aktuelles Verkehrsgutachten gefordert. Nach Ansicht der Feldkirchner wurden die Einwände in der Planung nicht ausreichend berücksichtigt.

Wie die Verwaltung mitteilte, hat die Klage geringe Aussichten auf Erfolg. Die Gemeinderäte möchten es dennoch versuchen. "Wir sollten unseren Standpunkt zeigen. Vaterstetten soll nicht sagen können, es wehre sich ja eh keiner", sagte Stefan Seiffert (CSU). Christian Wilhelm (SPD) wies erneut auf die seiner Meinung nach fehlerhafte Verkehrsprognose von Gutachter Harald Kurzak hin. Auch Bürgermeister Andreas Janson (Unabhängige Wählervereinigung) merkte an, er habe "gehört, dass die Zahlen von Herrn Kurzak immer wieder in Frage gestellt werden". Daraufhin regte Silvia Pahl-Leclerque (Grüne) an, eine Sammelklage anzustreben. Laut Verwaltung scheitert das jedoch am Datenschutz: Die Gemeinde bekomme keine Auskunft über die Namen weiterer Beschwerdeführer.

© SZ vom 01.08.2020 / ams - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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