Gesundheit und Soziales:Lebensqualität trotz Demenz

Unterschleißheim erstellt Konzept und benennt Beauftragten

Die Stadt Unterschleißheim nimmt an dem Modellprojekt "Demenzfreundliche Kommune" teil und hat dafür ein Konzept erarbeitet, mit dem die Versorgungsinfrastruktur für Erkrankte und ihre Angehörige nachhaltig verbessert sowie deren Lebensqualität so lange wie möglich aufrecht erhalten werden kann. Zudem hat Peter Wagner seine Arbeit als Demenzbeauftragter aufgenommen; Mitte Juli wurde er vom Sozialausschuss des Stadtrats berufen.

Das Projekt orientiert sich an der Initiative des Landkreises mit dem Titel "Selbstbestimmt leben mit Demenz in der Kommune - Wege gemeinsam gehen". Anfang des Jahres befasste sich der Stadtrat mit dem Thema, es gab eine Bürgerbefragung und Bedarfsanalyse. In dieser wurde dargelegt, dass in der Stadt mit mehr als 30 000 Einwohnern statistisch etwa 400 akut Erkrankungen mit Demenz sowie etwas mehr als 100 Fälle einer Neuerkrankung im Jahr zu erwarten seien. Bürgermeister Christoph Böck (SPD) erläutert die Notwendigkeit, das Thema Demenz in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken: "Rund 70 Prozent der Erkrankten werden zu Hause gepflegt, zumeist von Angehörigen. Da es sich bei Demenz aber leider noch um ein Tabuthema handelt, nehmen Patienten und Pflegende viel zu selten die bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangebote an." Das vorliegende Konzept biete nun einen "konkreten Orientierungsrahmen" für Erkrankte und Angehörige, so Böck.

Das Konzept kann auf der Homepage der Stadt (www.unterschleissheim.de/demenz) heruntergeladen werden. Der Demenzbeauftragte ist telefonisch (089/32 15 87 75) und per E-Mail (pwagner@seniorenberatung-online.de) erreichbar.

© SZ vom 06.08.2020 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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