Gemeinsame Militärübungen:Israelische und deutsche Kampfflugzeuge fliegen gemeinsam

Erstmals nehmen israelische und deutsche Kampfflugzeuge im deutschen Luftraum zusammen an Militärübungen teil. Der Besuch soll auch mit einer Erinnerung an die Shoah verbunden werden.

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(Foto: Roberto Pfeil/dpa)

Am Fliegerhorst Nörvenich im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen sind Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe eingetroffen. Die Piloten und das Bodenpersonal sollen in den kommenden Tagen gemeinsam mit der Bundeswehr Einsätze üben. Die ersten drei F-16-Kampfbomber wurden bei ihrer Ankunft von zwei Eurofightern des Luftwaffengeschwaders 31 "Boelcke" eskortiert.

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(Foto: Roberto Pfeil/dpa)

Die Israelis folgen einer Einladung des Inspekteurs der deutschen Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, die dieser bei seinen letzten Besuchen in Israel ausgesprochen hat. Insgesamt werden sechs israelische Kampfflugzeuge erwartet. Das Logo am Seitenruder - ein Totenkopf mit Flügeln - lässt erkennen, dass es sich hier um ein Flugzeug der israelischen "101 Squadron" handelt, auch "First Fighter Squadron" genannt. Das Geschwader existiert bereits seit 1948.

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(Foto: Roberto Pfeil/dpa)

Schaulustige beobachteten vom Rand des Fliegerhorstes die Ankunft der israelischen Kampfflugzeuge. Wie der Skorpion auf dem Seitenruder zeigt, gehört diese F-16 zur "105 Squadron". "Nach dem Menschheitsverbrechen der Shoa ist es ein bewegendes Zeichen unserer heutigen Freundschaft, dass wir erstmals in unserer Geschichte Seite an Seite mit der Israelischen Luftwaffe fliegen", sagte Gerhartz. "Das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte ist uns heute Auftrag, Antisemitismus mit aller Konsequenz zu bekämpfen."

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(Foto: Roberto Pfeil/dpa)

Vor den F-16-Kampfbombern war bereits eine israelische Transportmaschine vom Typ Hercules C-130K gelandet, an Bord ein Vorauskommando der israelischen Luftwaffe. 2017 waren erstmals Kampfflugzeuge der Bundeswehr, sechs Eurofighter, in Israel im Einsatz gewesen. Auch 2019 hatten deutsche Kampfflugzeuge an Übungen über der Negev-Wüste teilgenommen.

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(Foto: dpa)

Für den Besuch der israelischen Luftwaffe ist ein symbolträchtiges Erinnern geplant. Am Dienstag soll eine deutsch-israelische Formation den Fliegerhorst Fürstenfeldbruck überfliegen - zum Gedenken an das Olympiaattentat von 1972. Der Rückflug wird am Stadtrand von Dachau vorbeiführen. An der dortigen KZ-Gedenkstätte will die deutsch-israelische Delegation im Anschluss einen Kranz niederlegen und der Opfer des Holocaust und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedenken.

© SZ.de/dpa/mcs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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