Epic Games vs. Apple:Epische Schlacht im App Store

Fortnite Screenshot

Szene aus "Fortnite", dem Erfolgs-Spiel von Epic. Die digitalen Kostüme, die Spieler für ihre Figur kaufen können, sind sehr beliebt.

(Foto: Epic Games/Screenshot Youtube/oh)

Apple warf das Spiel "Fortnite" aus dem App Store, dessen Macher Epic ging auf Konfrontationskurs. Nun steht auch die Grafik in vielen anderen Spielen auf dem Spiel.

Der Streit zwischen den "Fortnite"-Machern Epic Games und Apple geht weit über das populäre Online-Spiel hinaus und könnte die Gewichte in der Spielebranche verschieben. In den Konflikt hineingezogen wurde nun auch die Grafik-Technologie der Entwicklerfirma, die von diversen anderen Apps genutzt wird. In "Fortnite" kämpft der Spieler gegen andere Spieler oder Monster, das Spiel hat etwa 350 Millionen registrierte Nutzer. Vergangene Woche hatten Apple und Google die App aus ihren App Stores geworfen.

Epic beantragte am Montag eine einstweilige Verfügung, um zu verhindern, dass Apple der Firma zum 28. August den Zugang zu seinem Entwicklerprogramm kündigt. Der US-Konzern hat damit die Entwickler nach Angaben von Epic ausgesperrt. Sie hätten keinen Zugang mehr zu ihren Apple-Konten und Software-Werkzeugen.

Damit werde Epic die Möglichkeit verlieren, seine Grafik-Technologie Unreal Engine weiter für den Einsatz auf iPhones und iPads anzupassen, argumentierte die Firma. Unreal gilt als eine der besten Engines, so heißen jene Teile eines Spiels, die für die flüssige Erstellung der Grafik und andere wichtige Teile der Programmierung zuständig sind. Dauert der Streit länger an, könnten App-Entwickler auf Konkurrenz-Produkte wie die Grafik-Software von Epics Rivalen Unity umsteigen.

Der Streit entbrannte ursprünglich um die Verteilung der Einnahmen bei In-App-Käufen. Apple nimmt von Anbietern 30 Prozent bei Käufen innerhalb von Apps auf seinen iPhones und iPads. Das gilt seit Einführung des App Stores im Jahr 2008. Bis auf wenige Ausnahmen müssen Inhalte in Apps über Apples System laufen. Epic bot vergangene Woche die Möglichkeit an, virtuelle Artikel in Fornite günstiger bei der Spielefirma selbst zu kaufen - und so den App Store zu umgehen. Apple verbannte die App von der Plattform, Google ebenfalls. Epic reichte umgehend eine 60-seitige Klage vor einem kalifornischen Gericht ein. Offensichtlich wollte der Spielehersteller die Eskalation provozieren.

Apple teilte am Montag mit, der Konzern werde keine Ausnahme für Epic machen. Man werde die Firma zwar gern als Teilnehmer des Entwicklerprogramms behalten, aber: "Das Problem, das Epic für sich selbst geschaffen hat, kann leicht aus der Welt geräumt werden, wenn sie ein Update ihrer App einreichen, das wieder den Richtlinien entspricht, denen sie zugestimmt haben und die für alle Entwickler gelten."

Epic platzierte den alternativen Kaufweg auch in der Android-App, flog daraufhin aus Googles Download-Plattform Play Store und verklagte auch Google. Auf Android-Smartphones können Apps allerdings auch aus anderen Quellen als dem offiziellen Store geladen werden.

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