Nahostkonflikt:Vereinigte Arabische Emirate heben Boykott Israels formell auf

Die Beziehung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten scheint sich zu bessern. (Foto: AP)

Das Dekret des Präsidenten erlaubt unter anderem Israelis und israelischen Unternehmen, Geschäfte in den Emiraten zu machen.

Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Chalifa bin Said al-Nahjan, hat den Boykott Israels formell mit einem Dekret aufgehoben. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM am Samstag. Auch bisher geltende Strafen im Zusammenhang mit dem Boykott würden abgeschafft. Die beiden Länder hatten Mitte August unter Vermittlung der USA überraschend angekündigt, ihre Beziehungen zu normalisieren.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hatten Beziehungen und Geschäfte mit israelischen Staatsbürgern und Unternehmen 1972 per Gesetz untersagt. Dieser Boykott wird mit dem Dekret vom Samstag aufgehoben. "Einzelpersonen und Unternehmen in den VAE dürfen mit Körperschaften oder Einzelpersonen mit Sitz in Israel oder israelischer Nationalität Verträge schließen", berichtete WAM. Erlaubt seien künftig unter anderem Geschäfte, Geldverkehr und der Import israelischer Waren sowie der Handel damit.

Die Emirate sind nach Ägypten und Jordanien das dritte arabische Land, das diplomatische Beziehungen zu Israel aufnimmt. Im Gegenzug für die Einigung will Israel die geplante Annektierung von Gebieten im besetzten Westjordanland aussetzen, das die Palästinenser für einen eigenen Staat beanspruchen.

© SZ.de/dpa/ap/mpu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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