Ausstellung:Kunst mit Pauspapier

Ausstellung: „Ganz einfach“, sagt Michael Ried zu seinen händischen Schwarz-Weiß-Kopien. Sie zeigen Cover-Seiten von Magazinen wie dem „Rolling Stone“ oder dem „Playboy“. Er benutzt für seine spezielle Methode auch Pauspapier.

„Ganz einfach“, sagt Michael Ried zu seinen händischen Schwarz-Weiß-Kopien. Sie zeigen Cover-Seiten von Magazinen wie dem „Rolling Stone“ oder dem „Playboy“. Er benutzt für seine spezielle Methode auch Pauspapier.

(Foto: Robert Haas)

Michael Ried zeigt seine "Front-Covers" im AKA in Ramersdorf

In den Kneipen Haidhausens kennt man Michael Ried: Er ist der, der handschriftliche Heftchen an die Gäste verkauft. In den Räumen von AKA (Aktiv für interkulturellen Austausch) steht der 64-jährige Künstler vor einer Wand mit seinen Werken. "Ich kopiere alles, was ich in die Finger kriege", sagt er mit Blick auf die Wand. Dieses Mal beschäftigt er sich mit Titelseiten von Zeitungen und Magazinen. "Front-Covers" heißt dann auch seine aktuelle Ausstellung, die auf Schwarz-Weiß-Kopien Cover-Seiten zelebriert. Vor ihm hängen zwei Ausgaben des Musikmagazins Rolling Stone, hinter ihm ein Playboy und ein Münchner Merkur.

Seine Kopiertechnik erklärt er anhand eines Volkshochschul-Programms, das er sich in den Räumlichkeiten von AKA geholt hat: Erst macht er eine Fotokopie des Originals in DIN-A3-Format. Dann legt er Pauspapier darüber. Ried streicht beim Erklären mit der Hand über das Programm. Den letzten Schritt erklärt er am Playboy-Cover: "Ich nehme einen dicken Filzstift und fahre die Linien nach." Er lächelt. "Ganz einfach", sagt er.

Ganz einfach mit modernen Mitteln gefertigt seien auch die kleinen Magazine, die er in Haidhausen verteilt. Sein aktuelles, das "Metal"-Magazin, hat um die 30 DIN-A5-Seiten. Alle bestückt er handschriftlich oder mit Zeichnungen. Aktzeichnungen im Comicstil füllen den Großteil des Magazins. Dazwischen streut der Künstler ab und zu ein Gedicht oder Geschichten über sich in der dritten Person ein. Das "Metal" wird er nach elf Ausgaben erst mal unterbrechen. "Aber ich hab' schon was Neues vor", sagt Ried. "Stades", griechisch für Städte, heißt sein neues Heft. Er habe es so genannt, weil er die griechische Musik und die Art zu leben so schätze. "Die Musik passt so gut zum Retsina und zum Essen", sagt er, steht auf und tanzt ein paar Schritte Sirtaki.

Von Montag bis Freitag, 10 bis 13 Uhr, sind Rieds Cover bis Freitag, 30. Oktober, in den Räumen des AKA an der Bad-Schachener-Straße 2 a zu sehen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: