Waldbrände in Kalifornien:Wind treibt Flammen rasend schnell voran - drei Tote

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Die Rauchschwaden der Feuer haben sich auch über die Millionenstadt San Francisco gelegt. (Foto: REUTERS)

Heftige Böen haben in Kalifornien einen seit Wochen schwelenden Waldbrand explosionsartig auflodern lassen. Ein Klimaforscher beschreibt die Geschwindigkeit, mit der sich die Feuer ausbreiten, als historisch ohne Beispiel.

In Kalifornien haben heftige Böen einen drei Wochen alten Waldbrand explosionsartig auflodern lassen. In einer Brandzone im Bezirk Butte County seien drei Leichen gefunden worden, teilte der zuständige Sheriff bei einer Pressekonferenz mit. Eines der Opfer starb offenbar beim Versuch, mit dem Auto vor den Flammen zu fliehen. Die Opfer seien noch nicht identifiziert worden, so der Sherrif.

Das sogenannte North Complex Fire in der ländlichen Region knapp 300 Kilometer nordöstlich von San Francisco hatte am Mittwoch Tausende Menschen in die Flucht geschlagen. Nach Angaben der Feuerwehr sind dort 2000 Gebäude beschädigt worden oder ganz abgebrannt.

Der Klimaforscher Daniel Swain von der University of California, Los Angeles sagte, das Feuer habe sich binnen 24 Stunden 40 Kilometer weit ausgebreitet und mehr als 1000 Quadratkilometer niedergebrannt. Die rasende Geschwindigkeit, mit der die Flammen derzeit um sich griffen, sei historisch ohne Beispiel.

Schon wieder trifft es Paradise

Die Brände wüten auch in der Nähe der Ortschaft Paradise, die im November 2018 vom sogenannten Camp Fire fast völlig zerstört worden war. 85 Menschen kamen damals ums Leben, Zehntausende wurden obdachlos. Auch jetzt flohen die Einwohner wieder, auf den Straßen kam es zu Staus. In dichtem Qualm zeigte der Himmel unheimliche Farben von Orange über Kirschrot bis Schwarz. Ascheregen ging nieder. "Es war äußerst furchterregend und hässlich", sagte der ehemalige Bürgermeister von Paradise, Steve Culleton.

Insgesamt kämpfen in Kalifornien derzeit 14 000 Feuerwehrleute gegen 28 größere Waldbrände an. In diesem Jahr wurde bereits eine Rekordfläche von mehr als 10 000 Quadratkilometern Land zerstört - und dabei hat der schlimmste Teil der Waldbrandsaison gerade erst begonnen. Nach Mitteilung der Feuerwehr kamen in den vergangenen Wochen acht Menschen ums Leben, darunter zwei Einsatzkräfte. Mit den am Mittwoch bekannt gewordenen Todesfällen ist diese Zahl nun weiter angestiegen.

© SZ/dpa/AP/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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