Klausur:Freie Wähler fordern flexiblere Regeln

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Von dpa, sz, München

Die Freien Wähler fordern möglichst rasch bundeseinheitliche Corona-Zuschauerregeln für Sportwettkämpfe und ein Ende der starren Besucher-Obergrenze für Kulturveranstaltungen in Bayern. FW-Landtagsfraktionschef Florian Streibl schlug am Freitag eine Begrenzung je nach Größe der Stadien oder Veranstaltungsorte vor - zum Beispiel maximal ein Zuschauer auf zehn Quadratmeter Fläche. "Das wäre eine plausible Größe, die man auch nachvollziehen kann", sagte Streibl nach einer dreitägigen Fraktionsklausur in München. "Jede andere Angabe von Mengen von Zuschauern ist höchst willkürlich", das könne man den Menschen nicht mehr länger erklären. "Die Größe des Veranstaltungsortes muss ausschlaggebend sein für die Zahl von Zuschauern, die erlaubt ist."Für den Sport forderte Streibl eine schnelle Einigung aller Ministerpräsidenten auf gemeinsame Maßstäbe, die dann bundesweit gelten sollten. "Wir brauchen einheitliche Regeln, damit die Leute wissen, woran sie sind." Zur Zeit gelte in jedem Bundesland etwas anderes.

Derzeit sind Veranstaltungen in Bayern auf 400 Besucher im Außenbereich und 200 Besucher in Innenräumen begrenzt. Für private Feiern gelten andere Vorgaben. Eine entsprechende Regelung beschloss das Kabinett - in dem auch die Freien Wähler sitzen - erst in dieser Woche auch für den Amateursport, für den die Partei nun ebenfalls die Zulassung von einer Person auf zehn Quadratmeter fordert. Die Größenordnung würde exakt derjenigen entsprechen, die das Kabinett zuletzt für Kongresse festgelegt hat. Streibl sprach sich zudem dafür aus, bei der Aufstellung einheitlicher Standards auch das jeweilige Infektionsgeschehen vor Ort zu berücksichtigen. Er plädierte erneut für eine "Corona-Ampel", wie es sie etwa in Österreich neuerdings gibt. Sie zeigt in vier verschiedenen Farben das örtliche Infektionsrisiko an.

© SZ vom 12.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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