Die Freisinger Mitte (FSM) hat mit Lukas Reinhart einen neuen Vorsitzenden. Nach sieben Jahren in diesem Amt hat sich am Sonntagnachmittag Patrick Romer bei der Mitgliederversammlung der FSM verabschiedet, "um Platz zu machen für die nachfolgende Generation", wie er sagte. Er habe in dieser Zeit viel gelernt und viele Einblicke in die Freisinger Politik erhalten. Dazu gehöre auch die Erkenntnis, "dass es eben manchmal komplizierter ist, als man denkt".
Die FSM-Versammlung fand wegen Corona in diesem Jahr nicht als Präsenzveranstaltung statt. Mitverfolgen konnte man sie via Livestream auf Youtube. Auch die Vorstandswahl selbst hatte wegen der Pandemie vorab per Briefwahl stattgefunden. Die Stimmzettel wurden am Sonntagnachmittag im Jagdstüberl des Lindenkellers ausgewertet. Stellvertreter von Lukas Reinhart sind Katrin Stockheim, Michael Glaser und Franz Bernack. Die Kasse führt auch weiterhin Daniel Münster, Schriftführerin ist Britta Tschernich.
Lukas Reinhart ist gebürtiger Freisinger und war bisher Geschäftsführer der Freisinger Mitte. Der Softwareingenieur und App-Entwickler ist außerdem Mitglied bei der Freisinger Feuerwehr sowie dem Bayerischen Roten Kreuz. Motiviert für eine Kandidatur als Vorsitzender habe ihn vor allem "der Elan in der Freisinger Mitte. Die Mitglieder wollen alle anpacken und verlieren sich nicht im Klein-Klein." Als Vorsitzender wolle er nun die Teilhabe der Vereinsmitglieder an der Arbeit der FSM-Stadträte weiter fördern.
Einiges nachjustieren wegen der Corona-Krise
Zuvor hatte der FSM-Fraktionsvorsitzende im Freisinger Stadtrat, Reinhard Fiedler, betont, wie wichtig ein starker Verein für die Arbeit der FSM-Stadträte sei. "Wir brauchen ihn für das soziale Miteinander und den Austausch, aber auch für die Außendarstellung der Freisinger Mitte als Ganzes", sagte er. Vor allem das Mitmachen sei für die inhaltliche Arbeit der Gruppierung sehr wichtig. Auch die Auswirkung der Corona-Krise war natürlich Thema bei der FSM-Mitgliederversammlung. Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher sagte, nach dem Einbruch bei den Einnahmen aus der Einkommensteuer und der Gewerbesteuer stehe der Stadtrat vor einer großen finanziellen Herausforderung und müsse einiges nachjustieren.
Reinhard Fiedler fügte hinzu, die anstehenden Haushaltsberatungen des Stadtrats im Herbst würden wohl "richtig spannend" werden. "Zum ersten Mal wird wohl nicht genug Geld da sein, um alle Wünsche zu erfüllen", prophezeite er. Mit Sorgen betrachte er auch die langfristigen Folgen der Krise für die Bürger der Stadt. Viele Firmen müssten sich gerade neu aufstellen und es werde wohl erstmals so sein, dass auch gut Ausgebildete arbeitslos werden und sich dann das teure Leben in diese Region nicht mehr leisten könnten.