US-Börse:Snowflake schafft Rekord-Börsengang

Earns Snowflake

Werbung für den Snowflake-Börsengang in New York.

(Foto: Mark Lennihan/picture alliance/AP Images)

Dem Daten-Spezialisten aus dem Silicon Valley ist am Mittwoch ein fulminanter Start gelungen.

Von Timm Seckel

Das US-Technologieunternehmen Snowflake ist am Mittwoch an die New Yorker Börse gegangen. Mit erwarteten Erlösen von rund 3,36 Milliarden Dollar schaffte der Cloud-Anbieter den größten US-Börsengang des Jahres. Insgesamt wird das einstige Start-up mit mehr als 33 Milliarden Dollar bewertet. Der Ausgabekurs lag bei 120 Dollar. Gleich zu Handelsbeginn verdoppelte sich der Kurs und erreichte später zeitweise 262 Dollar. Snowflake hatte zu Beginn der Woche angekündigt, etwa 28 Millionen Aktien auszugeben.

Snowflake hat vor allem Unternehmen als Kunden, die große Datenmengen in kurzer Zeit verarbeiten müssen. Die Software der 2012 gegründeten Firma bietet in einem Abonnement-Modell Werkzeuge zur Analyse, Speicherung und Verwaltung von Daten. So müssen Unternehmen selbst keine großen Server-Kapazitäten vorhalten, sondern können ihre Informationen über den Cloud-Dienst von Snowflake verarbeiten. Dabei kann es sowohl um eigene Daten als auch um "ausgeliehene" Datenpakete gehen, die von Drittanbietern eingekauft werden. Zu den Kunden zählen etwa die US-Bankenholding Capital One und der Software-Riese Adobe.

Snowflake macht noch Verluste

Der Markt für diese Cloud-Services ist hart umkämpft, hat in der Corona-Krise allerdings auch ein besonders starkes Wachstum erfahren. Marktführer Oracle meldete allein für das zweite Quartal einen Umsatz von knapp sieben Milliarden Dollar in diesem Segment und erwartet weitere Zuwächse bis zum Jahresende. Auch die US-Tech-Giganten Amazon, Google und Microsoft buhlen auf dem Cloud-Markt um die Daten der Kunden.

Umso mehr Beachtung bekommt nun der Snowflake-Börsengang. Das erst acht Jahre alte Unternehmen aus dem kalifornischen San Mateo schreibt momentan noch Verluste und machte in den vergangenen zwölf Monaten etwa 400 Millionen Dollar Umsatz. Wegen der guten Wachstumsaussichten halten Analysten die um ein Vielfaches höhere Bewertung dennoch für realistisch. "Die Verschiebung aller Daten in die Cloud ist der größte Trend, den es bislang im Computer-Zeitalter gab", sagt deshalb auch Snowflake-CEO Frank Slootman. Zusätzlich dürften Investments von Star-Einkäufer Waren Buffett und Salesforce-Gründe Marc Benioff weitere Interessenten anlocken. Beide wollen zum IPO-Preis Aktienpakete für mehr als 250 Millionen Dollar kaufen.

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