Neuhausen/Nymphenburg:Mein Freund, der Baum

Sechs Lücken allein in der näheren Umgebung seiner Wohnung hat Nikolai Lipkowitschs Späherblick entdeckt. Lücken in Grünstreifen am Straßenrand, die Platz böten für einen Baum. Der Fraktionssprecher der Grünen im Neuhauser Bezirksausschuss startet deshalb den Aufruf "Finde (d)einen Baum". Genauer müsste es heißen: Finde Platz für einen Baum. Denn Bürger sollen sich umschauen und Lücken für weitere Baumpflanzungen, gerne auch mit Foto, an umwelt@ba09.de melden - natürlich nur solche auf öffentlichem, nicht auf Privatgrund. Die Stadtviertelpolitiker wollen die vorgeschlagenen Standorte dann bündeln und ans städtische Gartenbaureferat weiterleiten. "Damit könnte vielleicht manches kompensiert werden, was durch Bauvorhaben verloren geht", sagte Lipkowitsch. Bezirksausschuss-Vorsitzende Anna Hanusch (Grüne) erinnerte daran, dass es bereits einen erfolgreichen Vorstoß im Viertel gebe. In einer Bürgerversammlung hatte eine Anwohnerin beantragt, an der Hirschbergstraße einige Bäume zu pflanzen - "und jetzt werden sie gepflanzt".

"Jeder Baum zählt" begründet Lipkowitsch seinen einstimmig angenommenen Antrag. Bäume kühlen die Luft, reinigen sie von Staub und reichern sie mit Sauerstoff an - für ein erträgliches Stadtklima kann es gar nicht genug Bäume geben. Die Bürger könnten auch Patenschaften für "ihren" Baum übernehmen und ihn in den ersten Jahren des Anwachsens bei Trockenheit wässern.

© SZ vom 19.09.2020 / son - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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