Gaststätte Großmarkthalle:Das einzig wahre Münchner Frühstück

Gaststätte Großmarkthalle: Wenn die Wurst so gut ist wie in der Gaststätte Großmarkthalle, schmeckt das Weißwurst-Frühstück zur Not sogar auch ohne Bier.

Wenn die Wurst so gut ist wie in der Gaststätte Großmarkthalle, schmeckt das Weißwurst-Frühstück zur Not sogar auch ohne Bier.

(Foto: Stephan Rumpf)

Auf der Speisekarte der Gaststätte Großmarkthalle steht eine Vielzahl an Gerichten. Aber die Gäste kommen eigentlich nur wegen einer: der besten Weißwurst der Stadt.

Von Jacqueline Lang

So richtig Wiesnstimmung wollte in den vergangenen Tagen ja nicht aufkommen. Wen wundert's. Das Oktoberfest wurde abgesagt, auch die als kleiner Ersatz geplante Wirtshauswiesn stand von Anfang an unter keinem sonderlich guten Stern. Und Alkohol und somit natürlich auch Bier in rauen Mengen soll, so die Weisung aus dem Rathaus, am besten gemieden werden.

Es gibt allerdings etwas, das gehört für viele zwar ebenfalls traditionell zu einem Wiesntag, ist aber auch unter Corona-Bedingungen durchführbar. Die Rede ist vom Weißwurst-Frühstück. Freilich, klassischerweise gehört ein Weißbier dazu, aber wenn die Weißwurst gut ist, geht es erstens im Notfall auch ohne. Und zweitens ist ein Weißbier was für Genießer und nichts für Suffköppe.

Bleibt also nur noch die Frage: Wo gibt es in München die beste Weißwurst? Die Antwort darauf scheint schnell gefunden. Beim Wallner, in der Gaststätte Großmarkthalle! Wenn das Wetter schön ist, kann man die Brühwurst im Biergarten vor der Wirtschaft zu sich nehmen, bei schlechtem Wetter gibt es reichlich Platz in der urigen Stube. Ein Blick auf die umliegenden Tische jedenfalls reicht, um zu wissen, dass man hier richtig ist: Überall steht mindestens eine Weißwurstterrine, daneben süßer Händlmaier-Senf und ein Korb voller Brezn. Mehr braucht es nicht für das einzig wahre Münchner Frühstück.

Was gibt es da und was kostet es?

Die Speisekarte der Gaststätte, die direkt an die Münchner Großmarkthalle angrenzt, hat natürlich neben der Weißwurst auch allerlei andere traditionell bayerische Speisen zu bieten. Allein die Würstl-Auswahl kann sich sehen lassen: Es gibt Regensburger, Debrecziner, Pfälzer, Wollwürste, Schweins- und Kalbsbratwürstl und sogar Briesmilzwurst; alles aus der hauseigenen Metzgerei.

Gaststätte Großmarkthalle: Die Weißwürste in der Gaststätte Großmarkthalle kommen aus eigener Herstellung.

Die Weißwürste in der Gaststätte Großmarkthalle kommen aus eigener Herstellung.

(Foto: Stephan Rumpf)

Wer zum Frühstücken kommt, für den gibt es aber trotzdem nur eines: zwei Original Münchner Weißwürste (6,20 Euro) und dazu mindestens eine Brezn (1,50 Euro). Und tatsächlich hält die angeblich beste Weißwurst der Stadt, was sie verspricht: Sie hat einen nicht zu hohen Fettgehalt, genau die richtige Konsistenz - nicht zu fest, nicht zu matschig - und schmeckt einfach nur köstlich. Dasselbe gilt für die Brezn: außen kross, innen noch warm und herrlich fluffig. Dazu noch ein Paulaner Weißbier (4,35 Euro) und der Tag ist gerettet - ganz egal, ob er nun feuchtfröhlich auf der Bierbank endet oder nicht.

Nicht uninteressant für all jene, die gerne etwas später frühstücken, dürfte sein, dass es in der Gaststätte, anders, als es sich eigentlich traditionell gehört, auch nach 12 Uhr mittags noch Weißwürste gibt.

Übrigens: Wem es gerade nicht behagt, sich in geschlossenen Räumlichkeiten mit lauter Fremden aufzuhalten, der kann seine Weißwürste auch im Straßenverkauf besorgen und sie sich zuhause schmecken lassen. Ein Paar bekommt man schon zum Preis von 3,60 Euro. Daheim muss man dann bloß aufpassen, dass das Wasser nicht zu heiß wird, damit die Weißwurst nicht im Kochtopf platzt.

Wer geht da hin und wie lange bleibt man?

Menschen in Tracht sind in der Gaststätte Großmarkthalle kein seltener Anblick und bei vielen darf man wohl davon ausgehen, dass sie diese nicht nur während der Wiesn ausführen. Trotz des Rufs, der den Weißwürsten vorauseilt, ist das traditionelle Wirtshaus ob seiner Lage kein Touristen-Hotspot; Münchner bleiben hier größtenteils unter sich.

Ein kleiner Hinweis: An einem Samstagvormittag ohne Reservierung auf einen Tisch zu hoffen, ist gewagt - zumal mit den geltenden Abstandsregelungen. Weil die meisten aber wirklich nur zum Essen kommen und dann weiterziehen, kann man, wenn man ein wenig Geduld mitbringt, auch Glück haben und spontan einen Tisch ergattern. Bargeld sollte man allerdings in jedem Fall ausreichend dabei haben, denn in der Gaststätte Großmarkthalle gilt: Nur Bares ist Wahres.

Gaststätte Großmarkthalle, Kochlseestraße 13, 81371 München, Mo. bis Fr. 7 bis 16 Uhr, Sa. 7 bis 13 Uhr, www.gaststätte-grossmarkthalle.de

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