Dachau:Der Reiz des Fremden

(Foto: Bayerisches Nationalmuseum München/oh)

Das Schloss Lustheim in Oberschleißheim besitzt eine Meißener Porzellansammlung, die für Freunde des weißen Goldes eine Augenweide sind. Auf den ersten Blick erscheinen die Motive auf den kostbaren Tellern, Platten und Schüsseln ganz fremdartig zu sein. Da findet man gelbe Tiger, rote Drachen und auch Wolpertinger sowie exotische Pflanzen wie Päonien, Bambus oder Prunus. In einer Familienführung am Sonntag, 4. Oktober, um 14 Uhr will Katrin Brandmair mit den Teilnehmern gemeinsam das Exotische Porzellan entdecken und überlegen, wo die Motive herkommen und was sie wohl bedeuten. Soviel sei verraten: In Sachsen nahm man sich die hochbegehrten Porzellane aus China und Japan zum Vorbild, die im 18. Jahrhundert über den langen Seeweg um das Kap der guten Hoffnung nach Europa gelangten und die Sammelleidenschaft nicht nur von August dem Starken weckten. Besonders genau hinschauen muss man bei den miniaturhaft gemalten Chinesenszenen des Porzellanmalers Johann Gregorius Höroldt, die mit großer Erzählfreude das scheinbar paradiesische Leben in einer heiter-exotischen Phantasiewelt vorstellen. Der Teller mit dem "roten Löwen" entstand etwa um 1729.

© SZ vom 28.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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