Barrierefreiheit:Kritik an neuen BOB-Zügen

Der Streit um die Barrierefreiheit der neuen Lint-Züge bei der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) spitzt sich zu. Grund ist ein Positionspapier der Bayerischen Regiobahn, zu der auch die BOB gehört. Darin verteidigt Geschäftsführer Fabian Amini die Einführung der Züge. Die für den Eisenbahnverkehr maßgeblichen EU-Vorschriften zur Barrierefreiheit seien vollumfänglich erfüllt. Im Vergleich zu den ausgemusterten Zügen seien die neuen Fahrzeuge auch für Rollstuhlfahrer sehr viel besser geeignet. Einziger Nachteil sei der breitere Spalt zwischen dem Bahnsteig und den Zügen. Aufgrund dieses Spalts können Rollstuhlfahrer nicht mehr selbständig in den Zug fahren. Dafür muss nun der Schaffner eine Rampe auslegen. Die neuen Fahrzeuge seien damit "weder rollstuhlgerecht, noch barriere- oder diskriminierungsfrei", schimpft Anton Grafwallner, der Behindertenbeauftragte im Landkreis Miesbach. Laut Bayerischen Behindertengesetz müssten Verkehrsmittel aber auch für Menschen mit Behinderung ohne fremde Hilfe nutzbar sein. Er fordert einen Austausch der Neufahrzeuge.

© SZ vom 28.09.2020 / zif - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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