Siemens Energy:Es wird noch turbulent

Die abgespaltene Energiesparte geht schweren Zeiten entgegen.

Von Thomas Fromm

Das Börsendebüt des abgespaltenen Energiegeschäfts von Siemens war ein ziemlich turbulenter Start. Rauf, runter, Berg und Tal, eine Menge Nervosität und reichlich Spekulation. Über die wirkliche Zukunft von Siemens Energy mit seinen 90 000 Mitarbeitern sagt all das aber noch nicht viel aus.

Die wird nämlich nicht kurzfristig von den Launen der Börse und ihrer Akteure entschieden, sondern in den nächsten Monaten und Jahren. Das Unternehmen, das von konventionellen Kraftwerken über Stromnetze bis zu Windkraftanlagen das komplette Energieprogramm anbietet, steckt heute mittendrin in der Energiewende - und damit selbst in einem gigantischen Umbruch. Viele Fragen sind ungeklärt: Wie soll mittelfristig der notwendige Kohleausstieg gelingen? Noch gibt es Aufträge, aber die werden immer mehr wegbrechen. Die Proteste von Klimaaktivisten gegen Siemens-Projekte mit fossiler Energie werden künftig eher zunehmen, auch damit muss der Konzern umgehen. Und ausgerechnet bei den Zukunftsgeschäften mit der Windtochter Siemens Gamesa liefen zuletzt tiefrote Zahlen auf.

Gleichzeitig wird der Druck der Investoren steigen, und Themen wie Stellenabbau und Standortschließungen dürften in den Vordergrund rücken. Turbulenzen zum Börsenstart? Richtig turbulent wird es erst noch.

© SZ vom 29.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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