SZ-Podcast "Auf den Punkt":Antisemitismus: Wut statt Lähmung

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Bundesregierung, Organisationen und Kirchen reagieren mit Entsetzen auf den Angriff auf einen jüdischen Studenten vor der Hamburger Synagoge. Doch Bestürzung allein reicht nicht aus.

Von Ronen Steinke und Lars Langenau

Fast ein Jahr ist es her, dass bei dem Angriff auf die Synagoge in Halle zwei Menschen gestorben sind. Jetzt kam es wieder zu einer körperlichen, antisemitischen Attacke. Ein jüdischer Student wurde in Hamburg verletzt. Der Täter soll ein in Bundeswehruniform gekleideter 29 Jahre alter Deutscher sein, der in der Hosentasche einen Zettel mit einem handschriftlich gemalten Hakenkreuz trug. Die Bundesregierung, jüdische Organisationen und Vertreter von Politik und Religionen haben entsetzt auf den Angriff reagiert.

Entsetzen, Lähmung, Trauern und Betroffenheit reichen nicht, sagt der Politik-Redakteur Ronen Steinke. Vielmehr seien Wut und Ungeduld richtige Reaktionen. Der Rechtsstaat könne und müsse gegen Hetzer im Internet vorgehen. Die hohe Anzahl antisemitischer Vorfälle würden auf eine bessere Statistik zurückgehen, meint Steinke, aber sie seien auch Ausdruck der politischen Verunsicherung in Zeiten von Corona. Bei diesen, sogenannten Anti-Corona-Demonstrationen und durch die AfD werde die Saat des Judenhasses auch anhand antisemitischer Chiffres verbreitet. Jeder Einzelne müsse widersprechen und aufstehen gegen solch einen Hass und "antisemitische Gülle". Gemeinsam müsse man dafür streiten, dass jüdische Einrichtungen wie Synagogen und Kindergärten irgendwann keinen Schutz mehr benötigen würden.

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