Au:Mörteln ist Chefsache

Au: Gelernt ist gelernt: Die abgeschlossene Maurerlehre macht sich für Immobilieninvestor Dieter Becken noch heute bezahlt. So wie hier bei der Grundsteinlegungen für das "Hoch der Isar" in der Au.

Gelernt ist gelernt: Die abgeschlossene Maurerlehre macht sich für Immobilieninvestor Dieter Becken noch heute bezahlt. So wie hier bei der Grundsteinlegungen für das "Hoch der Isar" in der Au.

(Foto: Becken Holding/Andreas Schebesta/oh)

Grundsteinlegung für das Wohnquartier "Hoch der Isar"

Von Johannes Korsche, Au

Das sei ihm wichtig, dass da alles gerade gemauert ist, sagt Dieter Becken, während er einen weißen Kalksandstein auf eine frische Mörtelschicht des Grundsteinsockels für das neue Wohnquartier "Hoch der Isar" legt. Becken, der inzwischen mit seinem Immobilienunternehmen in ganz Deutschland Bauprojekte entwickelt, hat vor Jahrzehnten seine Karriere als Maurerlehrling begonnen. Heute erwartet sein Unternehmen alleine durch die dreizehn Häuser auf dem ehemaligen Paulaner-Gelände ein Projektvolumen von 270 Millionen Euro. Verlernt hat Becken das Handwerk offensichtlich nicht. Vielleicht auch weil er oft zum Üben kommt, in den vergangenen sechs Wochen sei er bei vier Grundsteinlegungen gewesen.

Der Grundstein, der an diesem Donnerstagnachmittag in die Auer Erde gemauert wird, sei trotzdem ein besonderer. Da sind sich die wenigen Leute, die coronabedingt auf die Baustelle durften, einig. Etwa 350 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die traditionelle Dankeszeremonie zudem per Livestream im Internet. Sie hörten, wie Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) sich über die 185 neuen Wohnungen inmitten "des Zentrums der Lebensfreude" Münchens, dem "wirtschaftlichen Motor Deutschlands", freute und herausstellte, wie wichtig Investoren wie Becken seien, wolle man als Stadt die selbstgesetzte Zielmarke von jährlich 8500 neuen Wohnungen erreichen. Sie hörten auch, wie Holger Meyer, stellvertretend für die drei beteiligten Architekturbüros "holger meyer", "su und z" und "Rapp und Rapp", in seinem Grußwort die architektonische Qualität herausstellte, die Monotonie der Fassaden "ganz bewusst" vermeide. Jedes der dreizehn Häuser wird unterschiedlich aussehen und im Inneren verschiedenste Wohnungsgrößen erlauben. Dazu komme die besondere Lage am Isarhang mit Blick über die Stadt gen Alpen.

Und die Zuschauer sahen dann, wie Dieter Becken Ziegel neben Ziegel reihte. Die Steine müssten vollfugig, gerade und in gleichmäßigen Abstand nebeneinander liegen, erklärte er. Zum Beweis, dass da alles den höchsten Standards genügt, lässt er sich eine Wasserwaage bringen. Passt alles. "Man sollte das eigentlich schon können, wenn man Häuser baut", sagt Becken. Bevor die ersten Bewohner in das vielleicht exklusivste Quartier Münchens einziehen, werden in den kommenden zwei Jahren allerdings andere mörteln. Hoffentlich genauso akkurat.

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