SZ-Adventskalender:"Wir schaffen das nur zusammen"

Im kommenden Jahr eröffnet das Sophien-Hospiz, jetzt hat auch der SZ-Adventskalender seine finanzielle Unterstützung zugesagt

Von Antonia Steiger, Erding

Ein Hospiz kann nie kostendeckend betrieben werden. Das wird auch für das Sophien-Hospiz gelten, das Mitte 2021 fertig sein soll. Im Herbst sollen die ersten Bewohner einziehen. Das Ehepaar Marianne und Werner Folger hat mit seiner Tochter Sofia die MWS-Stiftung gegründet, sie errichtet das Gebäude auf eigene Kosten. Die Stadt Erding hat dafür einen Grund am Sternweg auf Erbpacht zur Verfügung gestellt. Das Haus wird dann an das Sophien-Hospiz verpachtet. Die Einrichtung werden immer auf Spenden angewiesen sein, betonte Marianne Folger bei einem Termin bei OB Max Gotz (CSU). Eine große Spende hat nun der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung zugesagt. Er stellt einen hohen sechsstelligen Betrag zur Verfügung, der in die Einrichtung und die Außenanlagen fließen wird.

Sophienhospiz

Ergiebige Zusammenkunft bei OB Max Gotz (rechts): Anita Niedermeier und Hendrik Munsberg vom SZ-Adventslaender sagten Marianne und Werner Folger (Mitte) eine Spende zu, links Redaktionsleiterin Antonia Steiger.

(Foto: Renate Schmidt)

Noch ist auf der Baustelle nicht viel zu sehen, doch der Bau befindet sich gut im Zeitplan, wie Werner Folger sagte. Schon jetzt kümmere er sich um das künftige Personal. Genügend Pflegekräfte zu finden, die für diese Arbeit eine Zusatzqualifikation brauchen, sei in dieser Region alles andere als einfach, sagte Marianne Folger. Auch sie selbst werde noch Schulungen absolvieren. Aus ihrer Sicht ist der Bau des Hospizes überfällig. "Es gibt viel zu wenige Plätze in der Region München", sagte sie. Seit 15 Jahren arbeite sie in der Hospizbegleitung und habe gemerkt, dass es "an bestimmten Stellen richtig hakt". Viele Menschen aus der Region Freising und Erding müssten nach Vilsbiburg oder Ingolstadt fahren, wenn sie einen Platz benötigen. Das sei "unerträglich". Die zwölf Plätze, die in Erding geschaffen werden, sind für die Menschen aus den Landkreisen Freising und Erding sowie auch aus dem Landkreis Ebersberg gedacht. Als Moderator versteht sich in diesem Prozess Erdings OB Max Gotz, der betonte, dass trotz der Spende des SZ-Adventskalenders dringend weitere Geldgeber gesucht seien, sowohl in Erding als auch in Freising und darüber hinaus. Mit den Bürgermeister-Kollegen im Landkreis, aber auch mit Freisings OB Tobias Eschenbacher und mit dem Freisinger Landrat Helmut Petz suche er dazu in der kommenden Zeit einen intensiven Austausch, um Politik und Bürgerschaft zu sensibilisieren. Auf allen Ebenen müsse man in der Öffentlichkeitsarbeit zulegen. "Wir wollen das Projekt in der Bevölkerung verankern", sagte Gotz. Ein Hospiz zähle zur öffentlichen Daseinsvorsorge.

Info

"Adventskalender für gute Werke

der Süddeutschen Zeitung e.V."

Stadtsparkasse München

IBAN: DE86 7015 0000 0000 6007 00

BIC: SSKMDEMMXXX

www.sz-adventskalender.de

www.facebook.com/szadventskalender

Auch Marianne Folger betonte, dass die Einrichtung fortlaufend auf die Großzügigkeit der Bürger angewiesen sein werde, "denn die Kassen zahlen nur das, was sie für notwendig erachten". Das sei aber bei weitem nicht das, was man sich vorstelle, um Menschen und ihren Angehörigen in diesem letzten und schwierigsten Lebensabschnitt das Umfeld bieten zu können, das sie brauchen. Zum Beispiel ein Pflegebad und Musiktherapie. "Und sie sollen essen, wenn sie Hunger haben."

Anita Niedermeier und Hendrik Munsberg als Vertreter des SZ-Adventskalender sagten ihre "rückhaltlose Unterstützung" für das Projekt zu. Das Ehepaar Folger antwortete, sie seien "extrem dankbar", nicht nur dem Adventskalender, sondern auch Erdings OB Gotz, weil die Stadt ein "wunderschönes Grundstück" zur Verfügung gestellt habe. Zudem sei ein so niedriger Erbpachtzins vereinbart worden, "wie er rechtlich überhaupt vertretbar ist". Mit OB Gotz hoffen die Folgers, wie sie sagen, dass mit diesem Projekt die Region zusammenwachse. "Wir schaffen das nur zusammen." Einige Hospiz-Projekte seien an der schwierigen Finanzierung schon gescheitert. Jetzt soll noch ein Förderverein gegründet werden, um die Bemühungen um eine dauerhaft gesicherte Finanzierung zu kanalisieren.

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