Kurzkritik:Farbenprächtig

"Stars & Rising Stars" mit Daniel Müller-Schott im Utopia

Von Klaus Kalchschmid

"München Musik" sagt alles bis 2021 ab, das kleine Festival "Stars & Rising Stars" aber findet statt. Beim Eröffnungskonzert im "Utopia", einst die "Reithalle" in der Heßstraße, war Daniel Müller-Schott Gastgeber und spielte im langen, allzu bunt gemischten Programm souverän und mit bestechend schönem Ton drei höchst unterschiedliche Werke: Zuerst George Crumbs vielgesichtige Sonate, dann mit dem hervorragenden, erst 16-jährigen Pianisten Maximilian Haberstock Robert Schumanns unverwüstliches "Adagio und Allegro" und zum krönenden Abschluss Beethovens "Geistertrio" mit dem Geiger Tassilo Probst und nun Amadeus Wiesensee am Flügel.

Der 27-Jährige war in den meisten der neun Programmpunkte dabei, erwies sich dabei als ausgezeichneter, klanglich sensibler Kammermusiker, hätte aber auf sein Solostück verzichten können. Denn durch die Rhapsodie aus op. 119 von Johannes Brahms donnerte er mit viel Pedal und einzig auf lauten Effekt bedacht.

Da gelang dem 18-jährigen Geiger Tassilo Probst sein anspruchsvolles Virtuosen-Stück, die Carmen-Fantasie von Franz Waxman für den Film "Humoresque", raffinierter und eleganter, dabei technisch nahezu untadelig. Zusammen mit Wiesensee und Cellistin Senja Rummukainen musizierte er mit viel Verve das "Zigeunertrio" von Joseph Haydn. Die junge Finnin eröffnete das Konzert bestechend farbig mit den Beethoven-Variationen über Mozarts "Bei Männern, welche Liebe fühlen" und verschmolz aufs Schönste mit dem Cello-Ton von Müller-Schott in einem Duo von Schostakowitsch für den Film "Die Stechfliege" (1955). Bis Ende des Monats gibt es noch sechs Konzerte an ungewöhnlichen Orten

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