SZ Werkstatt:Wie berücksichtigen Sie junge Leute?

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Social-Media-Redakteurin Susann Wenk über Wege, junge Menschen auf journalistische Inhalte aufmerksam zu machen und die besondere Bedeutung von Instagram.

Susann Wenk ist seit 2012 im Social-Media-Team und hat den Instagram-Kanal der SZ mit aufgebaut. (Foto: Daniel Hofer)

Wie berücksichtigen Sie junge Leute bei der Zusammenstellung Ihrer Angebote?

Jutta Behnke, München

Wir berücksichtigen die Belange junger Menschen, indem wir dorthin gehen, wo auch sie sind: im Netz. Laut der jüngsten ARD/ZDF-Onlinestudie nutzen bei den 14- bis 29-Jährigen neun von zehn Befragten das Internet täglich für mediale Angebote. Das beliebteste Netzwerk ist dabei nicht mehr Facebook, sondern Instagram. Aber wie soll man die Inhalte der Süddeutschen Zeitung - Nachrichten, Kommentare und mehrseitige Reportagen - in quadratischen Kacheln auf Smartphone-Bildschirmen vermitteln? Diese Frage stelle ich mir jeden Tag - und die Antwort sieht immer unterschiedlich aus. Es kann ein prägnanter Satz von der Meinungsseite sein, ein Zitat aus einem Interview, eine Infografik, die wir an das mobile Format anpassen oder einfach ein Foto - zum Beispiel von Anne Weber. Die Schriftstellerin hat am Montag den Deutschen Buchpreis gewonnen.

Informationen alleine aber reichen nicht - es braucht Hintergründe und Einordnungen. Social Media ist längst nicht nur bunt und laut und voller Hass-Kommentare - es bietet die Möglichkeit, junge Menschen direkt zu erreichen und ihre Fragen zu beantworten. Zum Beispiel in Stories - einem Instagram-Erzählformat, das Bilder und Videos aneinanderreiht. Darin steht zum Beispiel mein Kollege Thorsten Schmitz auf dem Rosenthaler Platz in Berlin-Mitte, filmt sich und erzählt dabei, wie das Buch Zwei "Wir Brüder" zu 30 Jahre Wiedervereinigung entstanden ist. Das Material bearbeite ich anschließend, schneide es und füge Untertitel ein, damit es auch ohne Ton zu verstehen ist. Diese Art des Erzählens - kurz, auf den Punkt, verständlich und visuell ansprechend - funktioniert: Erst in dieser Woche konnten wir uns über 500 000 Instagram-Followerinnen und Follower freuen.

Neben unseren Social-Media-Kanälen - wir sind auf Twitter, Facebook, Instagram und LinkedIn präsent - gibt es jetzt, das Magazin der SZ für junge Leute. Und das schon seit 27 Jahren, erst in Print, heute auf jetzt.de. Über diese Homepage berichtet eine eigene Redaktion über die Lebenswelt junger Menschen. Die Formate mögen sich unterscheiden, aber unser Ziel bleibt gleich, ob jung oder alt: Wir wollen Leserinnen und Leser für journalistische Inhalte begeistern. Susann Wenk

(Foto: N/A)
© SZ vom 16.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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