Erding:Das Heck ist schon zu sehen

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Aus der Perspektive Stadtmitte handelt es sich bei den neun Reihenhäusern, die einmal mit mehr als 60 Gebäuden eine "Häuserschlange" entlang der B388 bilden sollen, nicht um den Kopf, sondern um die Schwanzspitze. In die Gebäude werden einmal Staatsbedienstete einziehen. (Foto: Renate Schmidt)

Die Arbeiten fürs künftige Wohngebiet Poststadl laufen. Die ersten neun Reihenhäuser für die "Häuserschlange" sollen im dritten Quartal 2021 bezugsfertig sein. Insgesamt werden sich einmal über 60 Gebäude aneinanderreihen

Von Regina Bluhme, Erding

Die ersten Gebäude im künftigen Wohngebiet Poststadl stehen. Neun Reihenhäuser der Stadi Bau GmbH für Staatsbedienstete wachsen gerade aus dem Boden. Sie sind sozusagen die Schwanzspitze der geplanten "Häuserschlange". Mehr als 60 Reihenhäuser sollen einmal eine farbenfrohe Zeile bilden und sich an der B388 entlang schlängeln - als Blickfang und zugleich als Schutzwall für den Innenbereich, auf dem zusätzlich 200 Wohnungen in Geschossbauweise geplant sind.

Im Mai haben die Bauarbeiten für das Hinterteil der Häuserschlange (Perspektive Stadtmitte) begonnen, oder eher "das Heck", wie Martin Janik vom zuständigen Münchner Büro "eap Architekten.Stadtplaner" sagt. Laut Janik soll der Rohbau im November abgeschlossen sein. Im dritten Quartal 2021 könnten dann, wenn alles glatt läuft, die ersten einziehen.

Bauherr ist die Stadi Bau, Gesellschaft für den Staatsbediensteten Wohnungsbau in Bayern mbH. Die neun Gebäude gehen damit ausschließlich an Bedienstete des Freistaat Bayerns, zum Beispiel Lehrer, Polizisten, Finanzbeamte oder Pflegekräfte einer Uniklinik. Eine erste Bewerbung sei bei der Stabi schon eingetroffen, sagt Geschäftsführer Helmut Gropper. Doch zuständig für die Bewerbungen ist das Landesamt für Finanzen, Abteilung Wohnfürsorge. Dort werde nach Dringlichkeit geprüft und über die Vergabe entschieden, so Gropper. Dank Fördermittel könne eine moderate Miete angeboten werden, ähnlich wie beim sozialen Wohnungsbau.

Die neun Reihenhäuser werden laut Architekt Martin Janik eine Wohnfläche auf zwei Etagen von insgesamt circa 125 Quadratmetern haben, aufgeteilt oben in Kinderzimmer und Elternschlafzimmer und im Erdgeschoss in Wohn-, Ess- und Küchenbereich. Außerdem stehen zwei Stellplätze in einer Garage zur Verfügung.

Neben den Reihenhäusern der Stadi Bau, werden noch drei weitere Bauträger auf dem Poststadl-Areal Reihenhäuser erstellen. Summa summarum sollen 67 Gebäude eine Reihe, beziehungsweise eine Schlange, bilden. Die Bauherren sind auch für den Geschosswohnungsbau im Inneren des Baugebiets zuständig. Diese Gebäude sollen begrünte Flachdächer erhalten. Auf Erdings größtem Baugebiet sind zudem drei Spielplätze eingeplant.

Die Energieversorgung übernehmen die Stadtwerke über Nahwärme. Eine eigene Energiezentrale vor Ort wird das künftige Wohngebiet versorgen. Nicht realisiert wird die ursprünglich eingeplante Kindertagesstätte im Poststadl Wohngebiet. Wie sich herausgestellt hat, reicht der Platz dafür nicht aus. Nun sucht die Stadt nach einem neuen Standort, denn der Bedarf nach der Einrichtung ist groß.

Die Planungen für das riesige Gebiet an der Taufkirchener Kreuzung gehen bis auf 30 Jahre zurück. Der jetzt gültige Bebauungsplan besitzt eine Gestaltungssatzung, die eine farbige Fassade der Reihenhäuser vorschreibt. Die Stadt hat dabei für jeden Bauabschnitt die Farben festgelegt, und daran müssen sich die Bauträger auch halten. Die neun Reihenhäuser der Stadi Bau zum Beispiel werden in verschiedenen Blautönen gehalten, von dunkel- über hellblau bist türkisgrün.

© SZ vom 16.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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