Queen Elizabeth II.:Mit Hut, ohne Maske

Britain's Queen Elizabeth visits Dstl near Salisbury

Eine ernste Miene zeigte die Queen bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt seit sieben Monaten.

(Foto: POOL/REUTERS)

Den ersten öffentlichen Auftritt der Queen seit Beginn der Corona-Pandemie finden manche irritierend.

Die schwarze Handtasche passt zu den Schuhen, der rosafarbene Mantel zum Hut. Ein Gegenstück zu einer Maske musste Königin Elisabeth II. nicht aussuchen, denn einen Mundschutz trugt die Queen am Donnerstag nicht. Es war der erste öffentliche Auftritt der 94-jährigen seit Beginn der Corona-Pandemie. Erstmals seit sieben Monaten lockte der Besuch eines Rüstungstechnologiezentrum in der Nähe der südenglischen Stadt Salisbury die Queen aus ihrem Palast. Gemeinsam mit Enkel William besichtigte sie das "Defence Science and Technology Laboratory". Weder Königin noch Prinz trugen eine Mund-Nasen-Bedeckung. Graham Smith von der Vereinigung "Republic", die sich für die Abschaffung der Monarchie einsetzt, kritisierte der Auftritt. "Die Königin sollte ein Vorbild sein", sagte Smith. Er wisse wirklich nicht, wie das mit Regeln zusammenpassen solle, die andere befolgen müssten, so der "Republic"-Chef weiter.

Der Buckingham-Palast findet nicht, dass Verbote missachtet worden sind. Abstandsregeln seien beachtet worden, sagte ein Palast-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in London. Eine Maske zu tragen, sei außerdem nicht verpflichtend. Der Besuch habe unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden. Insgesamt sollen 48 Personen an dem Event beteiligt gewesen sein. Alle Anwesenden sind dem besuchten Zentrum zufolge zuvor auf das Coronavirus negativ getestet worden.

Royal-Experte Joe Little vom Magazin Majesty kann die Kritik an der Queen nicht nachvollziehen. Ihr Besuch könne doch als Zeichen gewertet werden, dass selbst im hohen Alter das Leben trotz Pandemie "in modifizierter Form" weitergehen könne. "Wie erwartet schien Ihre Majestät in guter Form zu sein." Zweifellos sei sie auch zufrieden gewesen, nach längerer Abwesenheit wieder auf einem Termin zu sein. Königin Elizabeth II. hatte zuvor monatelang gemeinsam mit Prinz Philip, 99, auf Schloss Windsor in der Nähe von London ausgeharrt. Das Paar gehört wegen des hohen Alters zur Corona-Risikogruppe. Versorgt wurden die beiden Royals dort von einer kleinen Schar von Höflingen - unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Nach Urlauben im schottischen Balmoral und im ostenglischen Sandringham kehrte die Monarchin in der vergangenen Woche nach Windsor zurück. Eine Maskenpflicht besteht in England unter anderem im öffentlichen Verkehr, in Geschäften und in Kirchen. Großbritannien gehört zu den am schwersten betroffenen Ländern der Pandemie in Europa.

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