Filmkunsttipp:Making Montgomery Clift

Die Doku über den 1966 im Alter von 45 Jahren verstorbenen Hollywood-Schauspieler ist eine Abrechnung und gleichzeitig der Versuch, ein differenzierteres Bild von einem Zerrissenen zu zeichnen.

Von Josef Grübl

Der 1966 im Alter von nur 45 Jahren verstorbene Montgomery Clift hat in 17 Filmen gespielt, viermal wurde er für den Oscar nominiert, unter anderem für Klassiker wie Verdammt in alle Ewigkeit, Ein Platz an der Sonne oder Das Urteil von Nürnberg. Er drehte mit Elizabeth Taylor oder John Wayne, Marilyn Monroe oder Marlon Brando. Nach einem Autounfall betäubte er seine Schmerzen mit Alkohol und Drogen, seine Homosexualität durfte er nicht offen ausleben. So festigte sich das Bild des schwul-sensiblen Hollywoodopfers - was vielleicht zutrifft, aber auch etwas einseitig ist: Sein Bruder hat über die Jahrzehnte ein riesiges Archiv angelegt, mit Berichten von Zeitzeugen, privaten Dokumenten, Tonbändern und Videokassetten. Die Doku seines Neffen Robert Clift ist eine Abrechnung und gleichzeitig der Versuch, ein differenzierteres Bild des Schauspielers zu zeichnen.

Making Montgomery Clif t, USA 2018, Regie: Robert Clift und Hillary Demmon, Mo., 26. Okt., 21.15 Uhr, City Kino, Sonnenstr. 12, Telefon 591983

© SZ vom 21.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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