US-Wahl:Ein Mann wie Halloween

Die "Simpsons" befassen sich auf ihre eigene Art mit Donald Trump und der Horror-Wahl.

Von Jürgen Schmieder

Natürlich ist es mittlerweile unheimlich, wie viele Elemente dieses wahnwitzigen Jahres von den Autoren der TV-Serie The Simpsons prognostiziert worden sind: Donald Trump ist Präsident der Vereinigten Staaten, es gibt eine weltweite Pandemie, gewaltsame Proteste und, nun ja: Killer-Insekten. Höchste Zeit, dass sich die legendäre Serie in der 32. Spielzeit mit dem beschäftigt, was in ein paar Wochen passieren wird, und genau das tut sich in der Folge Treehouse of Horror, die traditionell um Halloween ausgestrahlt wird; in diesem Jahr am 18. Oktober.

Homer Simpson geht also zur Wahl, und er ist sich ziemlich sicher, für wen er stimmen wird - also zum Beispiel für Amazon Alexa als Gouverneur. Er zögert, als es darum geht, ein Kreuz für den künftigen Präsidenten des Landes zu machen. Da stürmt seine Tochter Lisa - die laut der Prognosen irgendwann selbst US-Präsidentin wird - in die Kabine und fragt: "Du weißt immer noch nicht, für wen du stimmen wirst - nach allem, was in den vergangenen vier Jahren passiert ist?"

Homer ist nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen und erinnert sich erst einmal an dieses Ereignis: "Faye Dunaway gibt den Oscar dem falschen Film und ward nicht mehr gesehen." Er repräsentiert die Durchschnitts-Amerikaner, von denen sehr viele offensichtlich wirklich vergessen haben, was alles passiert ist in den letzten vier Jahren. Also gibt es eine Liste mit 50 Dingen, die Trump so angestellt hat. "Hat Mexikaner Vergewaltiger genannt." Oder: "Ist aus dem Klimaabkommen und der Welt-Gesundheitsorganisation ausgetreten." Oder: "Hat 750 Dollar Steuern gezahlt."

Aber, es sind schließlich die Simpsons, deshalb steht da auch, weil es nicht nur lustig, sondern wahr ist: "Sieht lächerlich in Tennisklamotten aus." Oder: "Kann seine Ehefrau nicht zum Händchenhalten überreden." Oder: "War stolz darauf, das Datum zu kennen." Oder: "Sagte, dass bei Megyn Kelly Blut aus ihrer Was-auch-immer fließt." Und, natürlich, der Klassiker: "Person, Woman, Man, Camera, TV."

Die Liste endet mit dem Hinweis: "Und das Schlimmste haben wir noch gar nicht gesagt." Das ist ein typischer Simpsons-Satz, weil er Raum für Interpretation und Spekulation lässt. Oder ist es nur eine Prognose, was am 3. November passieren wird und das Schlimmste deshalb erst noch kommt? Ach herrje.

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