Peru:Archäologen finden 2000 Jahre altes Katzen-Scharrbild

Lesezeit: 1 min

Die Nazca-Katze wirkt, als wäre sie am Absprung - und das schon seit mehr als 2000 Jahren. (Foto: Jhony Islas/AP)

37 Meter lang ist die etwas plumpe Zeichnung, die Wissenschaftlern zufolge vom Volk der Nazca gemacht worden ist.

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat am Wochenende einen genialen Schachzug in seinen Wahlkampf vollführt: Er hat ein Katzen-Video auf Twitter veröffentlicht. Darin zu sehen sind die "Demo-Cats", die ihm zufolge jetzt auch mithelfen würden, Donald Trump zu besiegen.

Genial ist das deswegen, weil der Mensch wenig verlässlicher liebt als Katzen. Nicht erst seit das Internet und Cat Content existieren, sondern seit Tausenden Jahren. Ein beeindruckendes Exempel hierfür wurde nun in Peru gefunden: Eine riesige Geoglyphe einer Katze, die in einer Wüste im Südwesten des Landes in die Oberfläche eines Hügels gescharrt wurde.

Die Ikonographie ist den Wissenschaftlern zufolge zwischen 100 und 200 vor Christi Geburt entstanden und misst etwa 37 Meter. Zum Vergleich: Die vier in Stein gehauenen US-Präsidenten, die das Mount Rushmore National Memorial ausmachen, sind jeweils etwa 18 Meter hoch.

Etwas plump: So sieht die Katze aus der Nähe aus. (Foto: Jhony Islas/AP)

Wie der Guardian aus einer Erklärung des peruanischen Kultusministeriums zitiert, wurden die kaum mehr sichtbaren Linien bei Arbeiten an einem Hügel entdeckt. Die Katzen-Geoglyphe ist nur eines von mehr als Tausend solcher Scharrbilder, die in einem Bereich von 500 Quadratkilometern bisher gefunden wurden. Darunter verschiedene Vögel, ein Hund, Spinne, Orca, Affe, und auch eine Figur, die manche als "Astronauten" identifizierten. Gemacht sind sie vom Volk von Nazca - eine untergegangene indigene Kultur Perus. Im Vergleich zu anderen Werken dieses Volkes ist die Katze jedoch eher klein: Teilweise sind die Linien bis zu 20 Kilometer lang.

Die sogenannten Nazca-Linien sind seit 1994 Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Was sie zu bedeuten haben, ist nicht genau geklärt: Viele Forscher glauben, die in den Boden eingeritzten Tiere, Pflanzen und geometrischen Muster haben bei Fruchtbarkeitsritualen eine Rolle gespielt. Aber es gibt auch andere, etwas abwegiger erscheinende Interpretationen. Sicher ist jedoch, dass es sich bei der Nazca-Katze in Peru nicht um eine "Demo-Cat" handelt.

© SZ/mpu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusKatzen
:Schau mich an

Katzen gelten als eigenwillig und unabhängig - doch der Ruf ist nicht ganz berechtigt, sie interessieren sich sehr wohl für Menschen. Vorausgesetzt, man begegnet ihnen auf die richtige Weise.

Von Naomi Bader

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: