Gerichtsurteil:Rückschlag für Blake Leeper

Der beidseitig ohne Unterschenkel geborene US-Sprinter Blake Leeper hat im Kampf um seine Teilnahme an den Olympischen Spielen vor dem Internationalen Sportgerichtshof (Cas) einen Rückschlag erlitten. Das Gericht in Lausanne stützte die Ansicht des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics (WA), dass Leepers derzeitige Prothesen ihm einen Größenvorteil ermöglichen, er diese daher nicht in Wettkämpfen unter WA-Richtlinien tragen darf. "Der Cas hat für erwiesen befunden, dass Mr. Leepers Prothesen ihn 15 Zentimeter größer machen, als er mit biologischen Beinen wäre", teilte der Weltverband mit und verwies darauf, dass Leeper dies einen Zeitvorteil von mehreren Sekunden über die 400 Meter verschaffen würde. Der 31-Jährige, der einst als Nachfolger von Oscar Pistorius gehandelt und von denselben Anwälten vertreten wurde, die für die Olympia-Teilnahme des Südafrikaners in London 2012 stritten, erzielte dafür einen signifikanten Teilerfolg: Der Cas entschied, dass es "ungesetzlich und ungültig" sei, dass laut WA-Satzung ein Athlet selbst die Beweislast trägt - er muss also selbst nachweisen, dass ihm seine mechanischen Hilfsmittel wie Prothesen keinen Vorteil gegenüber anderen Sportlern bringen. World Athletics teilte mit, die Regel zu überarbeiten.

© SZ vom 27.10.2020 / SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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