Mit äußerster Gewalt:Diebe stehlen Reliquien des heiligen Wolfgang

Detailaufnahme der Reliquien, die mit Panzerglas und Stahlumfassung gesichert waren. (Foto: PI Regensburg Süd)

Aus der Kirche Sankt Wolfgang in Regensburg sind am Montag vermutlich zwischen 12 und 14 Uhr Reliquien des heiligen Wolfgang gestohlen worden. Die in das Hochgrab des Heiligen eingelassenen Reliquien wurden mit "äußerster Gewalt" aus dem Panzerglas und einer Stahlumfassung herausgebrochen. Das steinerne Grab steht im Eingangsbereich der Kirche in der Bischof-Wittmann-Straße. Der materielle Schaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro. Ungleich höher aber bemisst sich der ideelle Schaden, der der Gemeinde entstanden ist. Die Reliquien des heiligen Wolfgang sind mehr als tausend Jahre alt. Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg ermittelt wegen eines besonders schweren Fall des Diebstahls und hofft auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung (Telefon 0941/506-2888).

Reliqiendiebstähle sind - im Gegensatz etwa zu Opferstockaufbrüchen - in Kirchen eher die Ausnahme, heißt es bei der Polizei. Über die Motive des oder der Diebe könne man nur spekulieren. Der Raub geschah wenige Tage vor dem Wolfgangsfest, das am 31. Oktober begangen wird. Der heilige Wolfgang ist der Patron des Bistums Regensburg. Im Jahr 972 wurde er Bischof von Regensburg. Wolfgang starb am 31. Oktober 994 in Pupping bei Linz und wurde in Regensburg beigesetzt.

© SZ vom 28.10.2020 / hak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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