Polizei-Bilanz:Immer mehr Radl-Unfälle

Zahl der Verstöße steigt, sechs Menschen starben dieses Jahr

Als eine der Auswirkungen der Corona-Pandemie hat in München nicht nur der Radverkehr zugenommen, es gab auch mehr Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren. Bis zum 6. Oktober seien 2649 Verkehrsunfälle mit Radlern registriert worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Das sind acht Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2448 Unfälle). Dabei kamen sechs Radfahrerinnen und Radfahrer zu Tode - unabhängig von der Unfallursache trugen sie laut Polizei alle keinen Helm und erlitten schwere Kopfverletzungen.

Von Anfang Juni bis Ende September hat die Polizei im Zuge ihrer Kampagne "Gscheid radln - aufeinander achten" fast 11 000 Beanstandungen gegenüber Autofahrern und Radlern ausgesprochen. Etwas mehr als die Hälfte der Verkehrsordnungswidrigkeiten betrafen demnach Radler. In den allermeisten Fällen - genau genommen bei 766 - ging es dabei um sogenannte Geisterradler, die gegen die Fahrtrichtung unterwegs waren. Bei den 1400 Personen, die über Rot gefahren sind, hat die Polizei allerdings auch die Verstöße von Menschen auf E-Scootern mitgezählt.

Viele können auch beim Radfahren nicht die Hände vom Handy lassen. Deswegen gab es 2404 Verwarnungen. In 174 Fällen erwischte die Polizei Radler, die zu viel getrunken hatten, bevor sie sich hinter den Lenker setzten. In 85 Fällen kam es sogar zu einem Unfall, an dem ein alkoholisierter Radler beteiligt war. In 700 Fällen benutzten Radfahrer nicht den Radweg, obwohl einer dagewesen wäre. Möglich, dass gerade ein Auto darauf parkte, denn deshalb hat die Polizei knapp 400 Strafzettel ausgestellt.

© SZ vom 29.10.2020 / anh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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