Corona-Pause für Freisings Kicker:Es ist, wie es ist

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Die Fußballvereine im Landkreis nehmen es gelassen hin, dass die Saison erneut unterbrochen wird. Fast alle Ligapokalspiele am Samstag sind bereits abgesagt.

Von Johann Kirchberger, Freising

"Jetzt ist es halt so, wie's is", so lautet fast gleichlautend die Meinung der höherklassigen Fußballvereinsvertreter im Landkreis. Die Absage des Spiel- und Trainingsbetriebs im November wird zwar allgemein bedauert, "aber man muss die Entscheidung der Regierung akzeptieren", sagt Alex Plabst, Trainer des Landesligisten SE Freising. Er hoffe nur, "dass das was bringt" im Kampf gegen das Virus. Die Unsicherheit aber bleibe, "was passiert denn dann im Januar, wenn sich die Gesamtsituation nicht gebessert hat?", fragt sich der Freisinger Trainer.

Das für diesen Freitag angesetzte Ligapokalspiel gegen den VfB Hallbergmoos sei auf Wunsch der Hallbergmooser abgesagt worden, sagt Plabst. Anfang der Woche wollten der VfB das Landkreisderby noch spielen. Am Mittwoch machten er dann aber einen Rückzieher. Wegen des hohen Inzidenzwerts im Landkreis Freising hätte der VfB nämlich nur noch 50 Zuschauer ins Stadion lassen dürfen, für ein Derby gegen Freising einfach zu wenig. "Da hätten wir eine Reihe unserer Stammzuschauer verärgert", sagt Anselm Küchle, der Sportliche Leiter des VfB. Hinzugekommen seien die miserablen Platzverhältnisse angesichts der starken Regenfälle - und von Montag an dürfe man eh nicht mehr trainieren. Außerdem hat der Ligapokal für Küchle eh keinen so hohen Stellenwert.

Wie es jetzt weiter geht? Er wisse es nicht, sagt SEF-Trainer Plabst, da könne ja noch viel passieren. Geplant sei vorerst einmal, Ende Januar wieder das Training aufzunehmen, im Februar Vorbereitungsspiele auszutragen und im März Ligapokal zu spielen. Das erste Punktspiel sei dann am 9. April in der Savoyer Au gegen den TSV Grünwald. Sieben Punktspiele der Saison 2019/20 seien noch auszutragen, dann sei es Ende Mai 2021. Wie das mit dem Ligapokal funktionieren soll, hält er für vollkommen offen, sagt Plabst. Ob die Dreiergruppe fortgesetzt oder gleich eine Sechsergruppe gespielt wird, müsse man sehen. Derzeit sei alles möglich.

Dass die Saison nun schon wieder unterbrochen wird, sei bitter, sagt Palzings Trainer Sepp Summerer. "Wir haben viel trainiert und uns auf die restlichen Spiele vorbereitet." Aber es sei schon richtig und wichtig, dass die Regierung alles versuche, um die Lawine zu stoppen und diese Seuche einzudämmen. "Wir müssen jetzt vernünftig sein und die Maßnahmen mittragen", sagt Summerer. Dass es in den vergangenen Wochen in den verschiedenen Ligen coronabedingt zu vielen Spielabsagen gekommen sei, räumt er zwar ein, aber da habe es sich fast immer um Verdachtsfälle gehandelt, ihm sei kein Fall bekannt, dass sich gleich mehrere Spieler einer Mannschaft angesteckt hätten und ernsthaft erkrankt wären. Summerer hat deshalb auch keine Bedenken, das Ligapokalspiel am Samstag beim FC Schwabing noch auszutragen. "Die Mannschaft will spielen". Dann allerdings begebe sich auch der SVA in die Winterpause bis Mitte Februar.

Für Gerhard Güntner, Sportlicher Leiter bei der SpVgg Kammerberg, war es schon länger klar, dass angesichts der Corona-Entwicklung etwas passieren werde. Den Spiel- und Trainingsstopp müsse man akzeptieren. "Die Politik entscheidet, wir müssen uns da unterordnen." Wie es jetzt weitergeht, wisse er nicht. Das Ligapokalspiel am Samstag in Schwaig habe man abgesagt. Mitte Februar wolle man wieder mit dem Trainingsbetrieb starten, aber vielleicht wird der Ligapokal ja auch ganz gecancelt, sagt Güntner, "da müssen wir abwarten".

Schade, aber nicht zu ändern sei diese Zwangspause, meint auch Echings Trainer Gery Lösch. Weil im November eh nicht mehr gespielt werden dürfe, habe man das Ligapokalspiel am Samstag gegen Finsing auch gleich abgesagt. Läuft alles nach Plan, werde man Mitte Februar wieder trainieren. Ob der Ligapokal weitergespielt werde, wisse er nicht. Eigentlich spiele man den ja nur, weil der Verband die Termine angesetzt hat. Werde der Ligapokal gestrichen, was Lösch auch für möglich hält, "dann machen wir von Februar an Freundschaftsspiele zur Vorbereitung auf die restliche Punktspielsaison".

© SZ vom 30.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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