Prozess in Amsterdam:Ist Kandinsky-Bild Raubkunst?

Die Erben der jüdischen Familie Lewenstein haben vor einem Amsterdamer Gericht die Rückgabe eines Gemäldes von Wassily Kandinsky gefordert. Das im Jahr 1909 entstandene "Bild mit Häusern" sei im Oktober 1940 unter Druck des Nazi-Regimes dem Stedelijk Museum verkauft worden. Es sei ein klarer Fall von Raubkunst, sagte ein Anwalt der Erben. Das Bild war mit dem Werk "Das bunte Leben" (1907), ebenfalls von Kandinsky, verkauft worden. Auch dieses Bild, das heute im Münchner Lenbachhaus hängt, wollen die Erben zurück. Darüber entscheidet die deutsche "Beratende Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdischem Besitz". Das "Bild mit Häusern" wurde für 160 Gulden ersteigert - nach Angaben der Kläger deutlich unter dem damaligen Wert.

© SZ vom 30.10.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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