Neue Pläne am Starnberger See:Ein Hotel-Quartier für Tutzing

Neue Pläne am Starnberger See: Ein Hotel mit vier Häusern sieht der Bebauungsplanentwurf auf dem Seehof-Areal in Tutzing vor, dazu Gastronomie im Bootshausstil am Ufer. Skizze: Florian Burgstaller

Ein Hotel mit vier Häusern sieht der Bebauungsplanentwurf auf dem Seehof-Areal in Tutzing vor, dazu Gastronomie im Bootshausstil am Ufer. Skizze: Florian Burgstaller

Gemeinderat billigt Konzept für das seit vielen Jahren umstrittene Seehof-Areal. Geplant sind vier dreigeschossige Häuser mit Platz für insgesamt 80 bis 90 Zimmern, Geschäfte und Restaurants. Nun fehlt nur ein Investor.

Von Manuela Warkocz

Ein großer Schritt zum Bau eines Hotels samt öffentlicher Anlagen auf dem Seehof-Areal in Tutzing ist getan: Der Gemeinderat billigte am Dienstag die grundsätzliche Konzeption und den Entwurf für einen Bebauungsplan auf dem Filet-Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Starnberger See. Bürgermeisterin Marlene Greinwald zeigte sich überzeugt, dass das Projekt in der beabsichtigten Weise das gesamte Gebiet am Tutzinger Schloss aufwerten werde. Vor allem die Tutzinger selbst würden profitieren, neben den Hotelgästen. Nach 28 Jahren erbitterter Auseinandersetzungen um die Folge des 2003 abgerissenen Hotels Seehof soll die Brachfläche aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Fehlt nur noch ein potenter Investor zur Realisierung der Pläne.

Im vollbesetzten Roncalli-Saal hörte ein gutes Dutzend interessierter Tutzinger in gebührendem Corona-Abstand, wie die von der Gemeinde verfolgte Intention eines Hotels auf den rund 7000 Quadratmeter umgesetzt werden soll. Ortsplaner Professor Florian Burgstaller, Lydia Knözinger-Ehrl vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München, die in enger Absprache mit dem Landratsamt den Bebauungsplanentwurf erstellten, und Landschaftsarchitektin Monika Treiber erläuterten das Konzept. Festgelegt werden vier dreigeschossige Häuser hintereinander in Ost-West-Ausrichtung. Die Baumasse rückt an den nördlichen Rand, aber mit Abstand zur Nachbarbebauung.

Das Gebäude in Seenähe soll als Haupthaus mit Empfang, öffentlichem Restaurant, Küche und kleinem Konferenzbereich größer ausfallen. In den westlichen Häusern wären im Erdgeschoss Ladenflächen möglich. Die Geschossfläche umfasst wie in vorherigen Plänen rund 5200 Quadratmeter, jedoch sind die einst erwogenen fünf Geschosse vom Tisch. Wichtig ist Gemeinde und Planern eine Sichtachse zum See entlang der Schlossstraße. Hier soll eine verkehrsberuhigte Promenade mit nur einigen Parkplätzen entstehen, das Gefälle soll ein Bachlauf begleiten. Gewünscht wird auch, die dritte Reihe der Lindenallee wieder herzustellen. In Ufernähe ist ein "Schlossplatz" angedacht, der unter anderem mit Weihnachtsmärkten belebt werden könnte. Im Gemeinderat sprach Claus Piesch (Freie Wähler) von "sehr ansprechender Planung", einzig Georg Schuster (FDP) war ohne Begründung dagegen. Besonders begrüßt wurde die Idee von zwei bis drei "Bootshäusern" neben dem Dampfersteg für ein Café oder Restaurant. Ein weiterer kleiner Pavillon könnte als Kiosk oder Tourist-Information dienen. Die Slipanlage - die einzige öffentliche am See - soll weiter zugängig bleiben.

Wie sich die Pläne für einen Hotel-Investor rechnen und wie sich dort ein Beherbergungsbetrieb managen ließe, legte Architekt Michael Winkelmann in einer Machbarkeitsstudie dar. Er geht von 80 bis 90 Zimmern mit 21 bis 22 Quadratmeter aus, "eine allgemeine Dimension mit Freiraum zum Aufenthalt". Auch Zimmer Richtung Norden oder Mitarbeiterwohnungen hält er für denkbar sowie Räume erweitert mit Galerien im Dachgeschoss, auch wenn das nicht mit Gauben ausgebaut werde. Die Erschließung sei von Westen her möglich, der Lieferverkehr könne durch das Untergeschoss erfolgen. Dort sind eine Tiefgarage mit etwa 46 Plätzen vorgesehen sowie ein Wellnessbereich. "Das ist eine optimierte Grundrissplanung, wie sich das jeder Investor wünschen würde", so Winkelmann. Die Stuttgarter Beraterfirma Drees & Sommer hatte im Juni jedoch noch ein Hotel mit mindestens 139 Zimmern für unabdingbar gehalten. Weshalb auch der jetzige Eigentümer des Grundstücks, UBM Development, nur Wohnungen bauen wollte und jetzt verkaufen will. Bis zum Ablauf der Veränderungssperre im Oktober 2021 soll der Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren stehen.

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