Weitreichende Entscheidung:Bekenntnis zur Nachhaltigkeit

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Baierbrunn erklärt sich zur Klimaschutzgemeinde

In Baierbrunn wird sich die Gemeindepolitik künftig noch stärker am Leitgedanken des Klimaschutzes ausrichten. Die Mitglieder des Gemeinderats haben sich in der Sitzung am vergangenen Dienstag mit einer Mehrheit von 15 zu zwei Stimmen dafür ausgesprochen, dass Baierbrunn Klimaschutzgemeinde wird.

Generell bedeutet dies nun, bei den kommunalen Entscheidungen zu prüfen und zu berücksichtigen, welche Folgen diese für den Klimaschutz haben. Das gelte nicht für jede kleinteilige Entscheidung, aber in der Regel, wie Bürgermeister Patrick Ott (Überparteiliche Wählergruppe, ÜWG) betonte. Diese Initiative haben, wenig überraschend, die Grünen forciert. Fraktionssprecher Robert Gerb hatte den Antrag bereits in einer Sitzung Anfang des Jahres eingereicht, wo allerdings noch von "Klimanotstand" die Rede war. Diese und einige andere Formulierungen gingen manchem Gemeinderat zu weit, die Verwaltung hatte damals auch als Folge noch deutlichen Mehraufwand befürchtet. Deswegen wurde die Bearbeitung des Antrags verschoben. Nun hat das Gremium ihn in modifizierter Form goutiert. "Das eigentliche Ziel, der Klimaschutz, ist klar", sagt Ott, "dazu stehen wir, und die Formulierungen sind jetzt optimistischer."

In der kleinen Isartalgemeinde spielt ohnehin der Natur- und Klimaschutz traditionell keine geringe Rolle, was sich seit der Kommunalwahl durch die Kooperation der beiden stärksten Fraktionen ÜWG und Grüne auch lokalpolitisch noch stärker niedergeschlagen hat. So gibt es inzwischen einen Klima-, Naturschutz-, Energie- und Mobilitätsausschuss. Hilfreich dürfte künftig auch die Mitgliedschaft im Kommunalen Energie-Effizienz-Netzwerk Ebersberg-München sein. Für die Gemeinde bedeutet dies etwa, fachlichen Rat in puncto Energieeffizienz bei der Erweiterung der Grundschule einholen zu können oder bei der Realisierung anderer Baukonzepte.

Passend dazu wird auch das nächste Neufahrzeug, das die Gemeinde Baierbrunn anschafft, ein E-Fahrzeug sein, und nicht Diesel-betrieben wie bisher. Auch das wurde am Dienstag beschlossen. "Für uns war klar: Da sollten wir gleich ein Zeichen setzen", so Ott.

© SZ vom 13.11.2020 / wat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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