Dem Künstler per se werden ja viele Vorurteile zugedacht. Dass er weltfremd sei, zum Beispiel, oder egoman. Eines Besseren belehrt da das Schreiben, das nun mehrere Kulturschaffende aus dem Landkreis an die beiden Ebersberger Landtagsabgeordneten übergeben haben, denn die darin enthaltenen Forderungen sind sehr moderat. Die hiesigen Akteure haben sich der bayernweiten Aktion "Ohne Asche kein Phönix" angeschlossen, die an die Politik appelliert, die Kulturstätten nach dem Teil-Lockdown mit als erste Institutionen zu öffnen. "Wir wollen einfach nicht wieder hinten anstehen", so der Grafinger Sebastian Schlagenhaufer.
Zudem sollen die Besucherkapazitäten individuell auf jene Personenzahl angehoben werden, die jeweils unter Wahrung der Distanzvorgaben möglich ist. Sollte dies nicht durchsetzbar sein, soll im Landkreis eine Pilotbühne definiert werden. Denn die Kulturstätten hätten sich in Bayern als sichere Orte und Veranstalter als zuverlässige Organisatoren erwiesen, die ihre Hygienekonzepte professionell umzusetzen wüssten. Außerdem sei "Kultur für die mentale Gesundheit der Bevölkerung von nachhaltiger Bedeutung".
Diesem Aufruf angeschlossen haben sich im Landkreis Veranstalter, Musiker, Kabarettisten sowie Bühnentechniker. Von den Abgeordneten erhielten sie das deutliche Signal, dass man um die Nöte der Kultur wisse und die Forderungen "uneingeschränkt unterstütze".