Handelsstreit USA-China:Huawei verkauft Tochter Honor

Der Elektronikhersteller will dadurch Probleme mit der Lieferkette vermeiden.

Von Helmut Martin-Jung, München

Man war es seit Jahren so gewöhnt: Erst kam Huawei mit einem neuen Smartphone oder einer Smartwatch heraus, kurz darauf folgte ein technisch sehr ähnliches, aber viel günstigeres Gerät der Tochtermarke Honor. Damit könnte es nun bald vorbei sein. Der vom US-chinesischen Handelsstreit gebeutelte Huawei-Konzern hat seine Tochter an ein Konsortium aus 30 Geschäftspartnern verkauft. Damit soll wenigstens die Tochterfirma aus der Schusslinie genommen werden. Wegen des von US-Präsident Donald Trump angezettelten Handelsstreits mit China wird es für Huawei zunehmend schwerer, an Bauteile oder Software für Smartphones zu kommen. "Technische Elemente, die für unser Smartphone-Geschäft nötig sind, (sind) auf Dauer nicht verfügbar", teilte Huawei mit. Man verkaufe daher die Tochter Honor an das Konsortium Shenzhen Zhixin New Information Technology, um den Honor-Händlern und Zulieferern zu helfen, "durch diese schwierigen Zeiten zu kommen".

Honor verkauft etwa 70 Millionen Smartphones im Jahr - meist Handys der unteren und mittleren Preisklasse. Die Marke hatte im dritten Quartal in China einen Marktanteil von rund 15 Prozent - knapp hinter Huawei selbst, wie die South China Morning Post berichtete. "Die industrielle Honor-Lieferkette hat diesen Schritt unternommen, um ihr eigenes Überleben zu sichern", teilte Huawei mit. Bisher war Honor abhängig von Huaweis Technologie, sodass die Marke auch unter den US-Sanktionen litt.

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