Lenggrieser Politik:Werner Weindl ist Altbürgermeister

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Von 1996 bis 2020 war Werner Weindl Chef im Lenggrieser Rathaus. Nun trägt er den Titel "Altbürgermeister". (Foto: Hartmut Pöstges)

Gemeinde zeichnet vormaligen Rathauschef aus

Von Petra Schneider, Lenggries

Die Abschiedsfeier für Werner Weindl (CSU), der 24 Jahre die Geschicke der Gemeinde Lenggries geleitet hat, wurde wegen Corona auf kommendes Jahr verschoben. Eine Ehrung erhielt der 60-Jährige aber bereits am Montag im Rahmen der Gemeinderatssitzung: Weindl wurde die Ehrenbezeichnung "Altbürgermeister" für seine "herausragenden Verdienste" um die Kommune verliehen. Für den neuen Altbürgermeister und dessen Frau Regina gab es Applaus und Präsente, insgesamt fiel die Veranstaltung aber eher nüchtern aus.

Weindl war im Jahr 1996 als 35-Jähriger zum Bürgermeister und in den Kreistag gewählt worden, dem er immer noch angehört. Der studierte Bauingenieur war als politischer Seiteneinsteiger angetreten und danach dreimal wieder gewählt worden. Aus gesundheitlichen Gründen hatte er im März nicht mehr kandidiert. Sein Nachfolger Stefan Klaffenbacher (FWG) nannte es eine "besondere Ehre", dass er Weindl die Ehrenurkunde überreichen dürfe. Die Liste der Projekte, die dieser umgesetzt habe, sei lang. Als Beispiele nannte Klaffenbacher den Ausbau von Kanalnetz und Kläranlage, die Modernisierung diverser Einrichtungen wie Freibad, Hallenbad, Bücherei, Haus der Senioren oder die Kindergärten. Ein großes Anliegen sei es seinem Vorgänger gewesen, die Brauneckgemeinde als attraktiven Tourismusstandort zu stärken. Weindl habe ein "wohl bestelltes Haus" hinterlassen und sei in vielen Belangen ein gefragter Ratgeber. "Er hat großen Anteil, dass Lenggries einen hervorragenden Ruf über den Landkreis hinaus genießt", sagte Klaffenbacher. Personalratsvorsitzender Sebastian Biagini dankte im Namen der Mitarbeiter: "Wir sind stolz, dass wir all die Jahre so einen Chef gehabt haben".

Seine Amtszeit als Bürgermeister seien 24 spannende Jahre gewesen, sagte Weindl. "Ich möchte keinen einzigen Tag missen". Sein Augenmerk habe immer darauf gelegen, die Gemeinde für alle Altersgruppen zu entwickeln, Wirtschaft und Ehrenamt zu unterstützen und die bauliche Entwicklung an den "Bedürfnissen der Ortsansässigen zu orientieren", ohne das Ortsbild zu zerstören. Weindl dankte den Bürgern, die ihm ihr Vertrauen geschenkt hätten, den "hervorragenden Mitarbeitern" und seiner Familie. Im Gemeinderat sei man nicht immer einer Meinung gewesen. Aber es habe ein "gutes Miteinander" geherrscht und man habe sich nicht gegenseitig blockiert. Persönlich komme er mit seiner neuen Situation als Ruheständler gut zurecht. "Mich freut, dass der Druck der Verantwortung nicht mehr auf meinen Schultern lastet". Er habe kein Problem gehabt, nach so vielen Jahren loszulassen. Auch das Loch, in das man im Ruhestand falle, habe er noch nicht gefunden, scherzte Weindl. "Meine Tage sind gut ausgefüllt."

© SZ vom 02.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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