Sanierung:Bahn entschuldigt sich für Maler-Malheur in Gauting

Landschaftsbilder des Bahnhofsmalers Johannes Schiller sind einfach übertüncht worden. Der Konzern erklärt, der Putz habe erneuert werden müssen. Die Bürgermeisterin ärgert sich.

Seine Landschaftsbilder in der Gautinger Unterführung haben Bahnhofsmaler Johannes Schiller viel Zeit und Mühe gekostet - verschwunden sind etliche davon praktisch über Nacht, als die Bahn die Aufgänge zu den Gleisen einfach hat tünchen lassen. Der mittlerweile 81-jährige Maler ist traurig, Bürgermeisterin Brigitte Kössinger (CSU) ist sauer. Die Bahn hat sich nun entschuldigt und das Malheur mit dem Zeitdruck erklärt.

Der Konzern habe die Sanierung aus einem Konjunkturprogramm angehen können, das der Bund wegen der Corona-Krise im August aufgelegt habe - aber zunächst nur für dieses Jahr. Bayernweit seien 34 besonders renovierungsbedürftige Bahnhöfe in Angriff genommen werden, sagt der Sprecher. Die Arbeiten seien zentral an lokale Handwerker vergeben worden.

Der Putz an den Aufgängen habe sich als so schlecht herausgestellt, dass man ihn habe erneuern müssen, sagt der Bahnsprecher. Darum hätten die Bilder nicht erhalten werden können. In der Unterführung selbst scheint der Putz besser zu sein. Denn dort bleiben die Ansichten nach Ankündigung des Sprechers vorerst bestehen, etwa das Gautinger Willkommensschild flankiert von den Kirchen im Ort. Bedauerlicherweise habe der Maler vor der Sanierung nicht informiert werden können. Der Konzern hatte Schiller 1997 erlaubt, die Wände zu verschönern.

Die Aktion ärgert Bürgermeisterin Kössinger: "Ich finde es sehr schade." Allerdings könne die Bahn auf eigenem Grund nach Belieben renovieren. Schiller habe sich rührend gekümmert, immer wieder nachgemalt und ausgebessert. Er habe im Grunde die sonst üblichen Schmierereien verhindert.

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