Neues Angebot:Jugendhilfe "Startklar" eröffnet Büro in Ebersberg

Neues Angebot: Eröffnung im kleinen Kreis: Vertreter des Jugendhilfe-Trägers Startklar und des Kreisjugendamts freuen sich über den neuen Standort.

Eröffnung im kleinen Kreis: Vertreter des Jugendhilfe-Trägers Startklar und des Kreisjugendamts freuen sich über den neuen Standort.

(Foto: Christian Endt)

Der gemeinnützige Träger für Jugend- und Familienhilfe wird künftig als Kooperationspartner eng mit dem Ebersberger Kreis-Jugendamt zusammenarbeiten.

Von Johanna Feckl, Ebersberg

Das ist doch mal ein Hingucker: ein Schwein, das dem Eber aus dem Ebersberger Stadtwappen beinahe wie ein Zwilling gleicht, und auf einem Skateboard unterwegs ist. Also nicht in echt, aber immerhin auf dem Bild, das im Büro des gemeinnützigen Trägers für Jugend- und Familienhilfe "Startklar Soziale Arbeit Oberbayern" in Ebersberg an einer Couch angelehnt steht. "Wenn du in Ebersberg Erfolg haben möchtest, dann brauchst du da schon auch ein bisschen Schwein", sagt Leo Auer, der Leiter des Büros und Sozialpädagoge. Man könnte also sagen, dass das Bild so etwas wie ein Maskottchen für das Regionalbüro in der Heinrich-Vogl-Straße, direkt gegenüber des Rathauses, ist: Am Dienstag eröffnete Startklar den neuen Standort in Ebersberg, den ersten und bislang einzigen im Landkreis.

"Es ist nichts Riesiges, aber das ist auch gar nicht die Idee", sagte Silvio Gödickmeier, Geschäftsführer von Startklar in Oberbayern, bei der Eröffnungsveranstaltung am Dienstagnachmittag. Corona-bedingt fand diese im kleinen Rahmen statt: Neben Geschäftsführer Gödickmeier, Bereichsleiter der Kreise Rosenheim, Ebersberg und Mühldorf Tobias Stumpf sowie Büroleiter Auer waren von Seiten des Kooperationspartners, dem Kreisjugendamt, Christian Salberg, Leiter der Abteilung Jugend, Familie und Demografie im Landratsamt, sein Stellvertreter Florian Robida sowie Martin Gansel, Teamleiter der pädagogischen Jugendhilfe I, gekommen. Tatsächlich ist die Größe des Büros überschaubar: Der eine Raum ist mit Couch, Tisch, ein paar Regalen und Bildern gut ausgestattet; der zweite dient als Büro und Küche. Der Idee folgend, von der Gödickmeier sprach, dient das Büro aber nur als erste Anlaufstelle. Sollte der Platz einmal nicht ausreichen, "dann möchten wir mit den Ressourcen vor Ort und mit unserem Kooperationspartner zusammenarbeiten".

Das Kreisjugendamt vermittelt als Kooperationspartner Fälle, die bei dem Teamleiter der pädagogischen Jugendhilfe I, Martin Gansel, und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eintreffen, an verschiedene Träger - Startklar ist einer davon. Direkt an Startklar wenden können sich Betroffene also nicht, der offizielle Weg über das Kreisjugendamt muss eingehalten werden. Bislang arbeitete das Kreisjugendamt mit dem Startklar-Regionalbüro in Wasserburg zusammen. Dort arbeitete auch der jetzige Leiter des Ebersberger Büros Leo Auer. Da das Wasserburger Team aber genau genommen das Regionalbüro des Landkreises Rosenheim ist, waren die Kapazitäten für die Betreuung von Fällen aus dem Kreis Ebersberg begrenzt.

Umso mehr zeigte sich Kreisjugendamtsleiter Christian Salberg begeistert davon, dass es nun auch ein Ebersberger Startklar-Büro gibt. "Es ist immer gut, wenn die Träger gleich vor Ort sind", sagte er bei der Eröffnung. Er sieht in dem neuen Standort eine Basis für eine intensivere Zusammenarbeit.

Büroleiter Leo Auer ist bislang das einzige Team-Mitglied am neuen Standort. Schon im Januar wird aber eine Kollegin aus der Elternzeit zurückkehren und ihre Arbeitszeit dann zwischen Ebersberg und Wasserburg aufteilen, wie Auer sagte. Damit, so der Sozialpädagoge weiter, sei das neue Büro dann auch paritätisch mit einem Mann und einer Frau besetzt.

Im Gespräch mit Auer bestätigt sich das, was Geschäftsführer von Starklar-Oberbayern Gödickmeier zuvor ansprach: Die Größe des Büros ist nicht entscheidend für eine erfolgreiche Arbeit mit den Betroffenen. "Mit dem einen Jugendlichen koche ich, mit dem anderen gehe ich klettern und mit dem nächsten fertige ich ein Bild an", sagte er. So sei beispielsweise das Graffiti-Bild des skatenden Ebers mit einem Jugendlichen aus dem Landkreis entstanden. Die Beziehungsarbeit findet also oft gar nicht in den Startklar-Räumen statt, sondern mal hier und mal dort.

"Es ist wichtig, dass man eine eigene Sprache mit den Jugendlichen spricht", sagte auch Florian Robida. Der stellvertretende Leiter der Abteilung Jugend, Familie und Demografie war auch zur Eröffnung des neuen Büros gekommen. "Dass jemand hinter dem Schreibtisch sitzt und sie zusammenstaucht, das kennen die Jugendlichen ja schon - und das funktioniert nicht mehr." Er betonte jedoch, dass die Arbeit der Jugendhilfeträger wie der von Startklar keine "Spaßveranstaltungen" seien. Aber: "Im Tun kommen die Themen", so erklärte es Leo Auer.

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