Journalismus:SZ gewinnt zwei Reporterpreise

Das Hochhaus der Süddeutschen Zeitung (Foto: Florian Peljak)

Ausgezeichnet wurde das Projekt "Anatomie einer Katastrophe" über die Ursachen des Klimawandels. Den ersten Preis in der Kategorie Datenjournalismus holte "Die digitale Infektion".

Die Süddeutsche Zeitung ist am Montagabend mit zwei Reporterpreisen geehrt worden. Das Projekt "Anatomie einer Katastrophe" über die Ursachen des Klimawandels gewann den Preis in der Kategorie Multimedia.

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Auch in der Kategorie Datenjournalismus zeichnete die Jury die SZ aus. Den ersten Preis holte "Die digitale Infektion", eine Geschichte über die Vernetzung von Corona-Kritikern auf dem Messengerdienst Telegram.

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Den Preis für die beste Reportage des Jahres erhielt Xifan Yang, China-Korrespondentin der Wochenzeitung Die Zeit, für "Die Gesandte des Konfuzius". Der Text erzähle meisterhaft von den Chancen und den Abgründen der Globalisierung, hieß es in der Begründung der Jury.

Zudem wurde der Podcast "Affäre Deutschland" ausgezeichnet. Er sei eine journalistische Glanzleistung, urteilte die Jury. Darin geht es um die CDU-Spendenaffäre, einen der großen Parteienskandale der Bundesrepublik.

Schon zuvor war bekannt geworden, dass der Journalist Dan McCrum von der Financial Times den Reporterpreis für seine Recherchen im Wirecard-Skandal bekommt. Die Laudatio hielt Finanzminister Olaf Scholz, auch Dienstherr der deutschen Finanzaufsicht, die die Unregelmäßigkeiten bei dem Unternehmen nicht bemerkte.

Darüberhinaus wurden Preisträger geehrt in den Kategorien Sportreportage, Interview, Wissenschaftsreportage, freie Reporterin, Kulturreportage, Lokalreportage, Investigation und Essay.

Der Deutsche Reporterpreis wird seit zwölf Jahren vom Journalisten-Netzwerk Reporter-Forum verliehen. Er ist nicht dotiert und soll Debatten über Qualität im Journalismus befeuern.

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