Stadtratsentscheidung:Geretsried führt Parkgebühren ein

Lesezeit: 1 min

Bürgermeister Michael Müller will gegen das Wild-West-Parken auf dem Karl-Lederer-Platz vorgehen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Von April an kostet die Stunde im Zentrum einen Euro

Von Florian Zick, Geretsried

Parken im Geretsrieder Zentrum ist künftig nicht mehr kostenlos. In der Tiefgarage unter dem Karl-Lederer-Platz fallen bereits Gebühren an. Und vom kommenden April an will die Stadt auch für die Stellplätze an der Oberfläche Geld verlangen. Betroffen sind die Parkplätze vor den Ratsstuben, im Innenhof des Rathauses und an der Graslitzer Straße zwischen Karl-Lederer-Platz und Stadtmuseum. Dort soll die maximale Parkdauer auf zwei Stunden beschränkt werden. Zwischen 8 und 18 Uhr kostet die Stunde dann jeweils einen Euro. Dafür will die Stadt fünf Ticketautomaten aufstellen.

Im Stadtrat war die neue Regelung recht umstritten. Für das neue Jahr sei ein harter Lockdown zu erwarten, da sei es zusätzlich schlecht für die Geschäfte im Geretsrieder Zentrum, wenn man die Kunden künftig mit Parkgebühren abschrecke, sagte Patrik Kohlert (Geretsrieder Liste). Vielleicht sollte man die Einführung der Parkgebühren deshalb noch für einige Zeit aussetzen, gab Martina Raschke (Grüne) aus dem gleichen Grund zu bedenken. Die CSU-geführte Mehrheit im Stadtrat setzte sich am Ende jedoch durch.

Man habe von den Bürgern auch den Auftrag, die Autos von der Straße wegzubekommen, sagte Bürgermeister Michael Müller (CSU). Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung sei das Ziel klar festgelegt worden, das Parken im Zentrum unter die Erde zu verlegen. Zudem müsse man für den Karl-Lederer-Platz und die Umgebung endlich klare Regeln finden. Weil dort noch keine Parkplätze markiert sind, stellen viele Autofahrer ihr Fahrzeug willkürlich ab. "Wir werden diesen Wilden Westen da draußen aber nicht noch zwei Jahre so lassen können", schimpfte Müller.

Parkgebühren werden allerdings nicht überall fällig. Auf der Böhmwiese kann man sein Fahrzeug weiterhin kostenlos abstellen. Und auch an der Egerlandstraße und an der Petruskirche bleibt das Parken kostenlos - zumindest für zwei Stunden. Rund um den Karl-Lederer-Platz soll es zudem circa 20 Kurzzeit-Parkplätze geben, auf denen man bei Arztbesuchen oder kleinen Einkäufen für eine halbe Stunde nichts bezahlen muss.

© SZ vom 10.12.2020 / zif - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: