Detoniertes Wohnmobil:Hauptverdächtiger der Explosion in Nashville ist tot

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Ein Polizeibeamter sperrt während der Ermittlungen zu der Explosion in Nashville eine Straße. (Foto: Mark Humphrey/dpa)

Der mutmaßliche Urheber der gewaltigen Explosion in der US-Stadt Nashville ist nach Angaben der Behörden identifiziert worden. Es handelt sich um einen 63-jährigen IT-Berater.

Der mutmaßliche Urheber der gewaltigen Explosion in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee ist nach Behördenangaben tot. Er sei bei der wohl von ihm herbeigeführten Detonation eines Wohnmobils umgekommen, teilten FBI-Vertreter am Sonntag mit. Der Polizeichef von Nashville, John Drake, sagte, nach bisherigen Erkenntnissen habe der Mann alleine gehandelt. Bei der Detonation, der eine Warnung an Anwohner vorausgegangen war, entstand in der Innenstadt massiver Sachschaden, zudem wurden drei Menschen verletzt.

Das Motiv für die Tat am Morgen des Ersten Weihnachtsfeiertags sei aber noch unklar, hieß es. DNA-Material und andere Beweise führten Ermittler auf die Spur des Hauptverdächtigen, der als Anthony W. identifiziert wurde.

Der 63-Jährige sei der Polizei zuvor nicht als Verdächtiger bekannt gewesen, hieß es. Die Ermittler machten zunächst keine Angaben dazu, welche Art Sprengstoff der Täter genutzt hatte. Sie ließen auch offen, ob der Fall noch als Terrorismus eingestuft werden könnte, weil das Motiv des Täters noch unklar war. Ein solcher Anschlag könnte als Terrorismus betrachtet werden, falls es ein ideologisches oder politisches Motiv des Täters gäbe.

Polizeichef Drake betonte, Nashville sei nun sicher. Es seien keine weitere Drohungen gegen die Stadt bekannt. Kurz vor der Explosion am frühen Freitagmorgen hatte es eine Warnung an die Anwohner gegeben. Sie wurden von dem Wohnwagen ausgehend per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, das Gebiet wegen einer bevorstehenden Explosion zu verlassen. Mit den Durchsagen begann ein Countdown von 15 Minuten. Dann kam es zur Explosion. Polizisten, die vor Ort waren, konnten mehrere Anwohner in Sicherheit bringen. Ohne Warnung wären laut Ermittlern auch Anwohner zu Tode gekommen.

Überwachungskameras lieferten Hinweise auf den mutmaßlichen Täter

Bilder vom Ort der Detonation zeigten beschädigte Häuser, ausgebrannte Autos und Trümmerteile auf der Straße. Nach der Explosion am Freitag waren auf Aufnahmen mehrere Brände zu erkennen; eine aufsteigende schwarze Rauchsäule war weithin sichtbar. Bürgermeister John Cooper sprach von einem "katastrophalen Schaden". Mehr als 40 Geschäfte seien beschädigt worden, sagte er. Die Explosion beschädigte auch ein Gebäude des Kommunikationsunternehmens AT&T, weswegen in der Region mehrere Tage lang für viele Kunden Telefon- und Datenverbindungen ausfielen.

Nach der Explosion war allein das FBI mit rund 250 Beamten an den Ermittlungen beteiligt. Mit Hilfe von Aufnahmen des Wohnwagens von Überwachungskameras und Trümmerteilen konnten Experten offenbar rasch die Verbindung zu dem Täter herstellen. Sein Haus am Stadtrand von Nashville war am Samstag von den Ermittlern durchsucht worden.

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