Messestadt Riem:Natur intakt

Stadt hält Schutzmaßnahmen am See für ausreichend

Von Ilya Portnoy, Messestadt Riem

Baden gehen möchte dieser Tage natürlich kaum jemand, doch das Müll-Problem am Riemer See, es bleibt. Der 2005 im Zuge der Bundesgartenschau angelegte Park mit seinem künstlichen Badesee ist im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel, im Corona-Jahr 2020 umso mehr, da viele Münchner auf Reisen verzichtet und nach Alternativen in der eigenen Stadt gesucht haben. Manchen Besuchern diente der See indessen mitunter als Partyzone, teils bis in die späten Abendstunden. Mit der Ansammlung feierwütiger Menschen geht auch die Verschmutzung der Grünflächen um den "Buga-See" einher. Wiederholt beschwerten sich Anwohner nicht nur über Lärm, aggressives Verhalten und Konflikte, sondern auch über den Abfall rund um den See.

Vor allem am Südufer könnte die Umwelt durch das rücksichtslose Verhalten leiden, denn dort geht der Park in die freie Landschaft über. So hatte Stadtrat Tobias Ruff (ÖDP/FW) im Sommer 2020 in einem Antrag gefordert, die Stadt solle gemeinsam mit dem Bezirksausschuss (BA) Trudering-Riem nach Möglichkeiten suchen, die Staudenbeete und die ökologisch wertvollen Bereiche am Südufer langfristig zu schützen und zu erhalten.

Nun gibt es eine Antwort vom Baureferat, und es scheint, als sehe die Stadt keinen großen Handlungsbedarf. Das Baureferat hält die Verbotsschilder am Südufer für ausreichend. Es gebe - bis auf einzelne Liegeflächen und wenige Trampelpfade vom Weg zum Wasser - kaum Nutzungsspuren. Auch Staudenflur und Röhricht zeigen laut Baureferat so gut wie keine negativen Einwirkungen. Wer in der Vergangenheit Probleme gemacht habe, sei durch Aufsichtspersonal an den Grünanlagen aufgeklärt worden und habe das Ufer sodann verlassen. Auch in Zukunft plant das Baureferat regelmäßige Kontrollen.

Zudem hat der Bezirksausschuss Trudering-Riem im Herbst den Antrag "Beschilderung der Biotope am Riemer See" beschlossen. Durch Informationstafeln des Landesbundes für Vogelschutz sollen Bedeutung und Wert der Vegetation am Südufer und in den benachbarten Biotopen vermittelt werden. Sie sollen besondere Tier- und Pflanzenarten darstellen. Von weiteren Verbotsschildern hält der BA dagegen wenig. Die Initiative wird vom Baureferat unterstützt.

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