Dorfen:Ex-Stadtwerkechef Figl wird rehabilitiert

Von Florian Tempel, Dorfen

Der Dorfener Stadtrat wird in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr das beschämendste Kapitel der jüngeren Stadtgeschichte zu Ende bringen. Karl-Heinz Figl, der ehemalige Geschäftsführer der Stadtwerk Dorfen, der 2016 nach einer Rufmordkampagne mit nur einer Stimme Mehrheit vom Stadtrat entlassen worden war, soll in öffentlicher Sitzung rehabilitiert werden. Nichts anderes bedeutet der erste Tagesordnungspunkt am Dienstag, 12. Januar, 19 Uhr, in der Aula der Zentralschule: "Erklärung für Herrn Dr. Figl".

Der 56-jährige hatte 14 Jahre lang die Stadtwerke mit wirtschaftlichem Erfolg und großem Weitblick geleitet, bis er mit intriganten Falschmeldungen und verleumderischen Behauptungen gezielt demontiert worden war. Seitdem hat Figl Schritt für Schritt an seiner Rehabilitierung gearbeitet. In einem Arbeitsrechtsprozess durch alle Instanzen wurde festgestellt, dass seine Kündigung als kaufmännischer Leiter unwirksam war. Die Stadtwerke mussten ihm Gehalt nach- und weiterzahlen. Schon Ende 2016 hatte er zudem den Antrag gestellt, der Stadtrat möge in geeigneter Form seinen persönlichen und beruflichen Ruf wiederherstellen. Nach erfolgreichen Klagen gegen den Dorfener Anzeiger und einer Missbilligung durch den Deutschen Presserat hatte Figl Ende 2019 die Stadt Dorfen und Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) persönlich auf Schadenersatz verklagt. Seit September ruht das Verfahren, wie Peter Pöhlmann, Sprecher des Landgerichts Landshut, bestätigte. Das heiße, dass beide Seiten den Rechtsstreit endgültig zu den Akten zu legen wollten. Figl selbst sagte, er werde sich nicht äußern, da man über "die umfassende Regelungen", die ihn "positiv in die Zukunft schauen lassen", Stillschweigen vereinbart habe.

© SZ vom 05.01.2021 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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:Ex-Stadtwerkechef verklagt die Stadt Dorfen

Karl-Heinz Figl wurde 2016 nach einer Rufmordkampagne von einer knappen Mehrheit im Stadtrat als Geschäftsführer geschasst. Nun fordert er Schadenersatz. Seine Klage richtet sich gegen die Kommune und gegen Bürgermeister Heinz Grundner

Von Florian Tempel

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