Band der Woche:Color Comic

Lesezeit: 1 min

Ohne eine Badrenovierung vor sechs Jahren würde es die Indie-Pop-Band heute wohl nicht geben

Von Amelie Völker

Wasser hat seit jeher Einfluss auf Musikschaffende. Es wurden schon so einige Flüsse, Seen, Ozeane oder gar der Regen besungen, als Inspirationsquelle genutzt oder im Bandnamen verwendet - die Beach Boys, Songs wie "Bridge Over Troubled Water" und "Tag am Meer". Das Thema Wasser mäandert auch durch die Bandgeschichte der Band Color Comic, bestehend aus Martin Krammer, Paul Heinicke, Maxi Dufter, und Christian Pham. Man könnte sagen, schon die Gründung der Band hatte indirekt mit Wasser zu tun. Der Vater von Sänger Martin half 2015 den Eltern von Drummer Paul bei deren Badrenovierung. In einem Gespräch fanden sie heraus, dass ihre Söhne Musik machten. Kontaktdaten wurden ausgetauscht und Paul und Martin trafen sich wenig später, um gemeinsam zu jammen.

Color Comic

1 / 1
(Foto: N/A)

Stil: Indie-Pop Besetzung: Martin Krammer (Main Vocals, Keys, Rhytm Guitar), Paul Heinicke (Drums), Maxi Dufter (Bass), Christian Pham (Lead Guitar) Aus: München Seit: 2015 Internet: https://www.instagram.com/colorcomic/?hl=de

Die vier Musiker von Color Comic kommen ursprünglich alle aus der Nähe des Chiemsees. Nicht nur deshalb bezeichneten sie ihren Sound anfangs als "Island-Indie". Auch die Musik selbst passte zur Genre-Bezeichnung. Lange klangen Color Comic mit ihren wirbelnden Gitarren, dem groovendem Bass und den Dschungel-Drums nach sommerlichem Indie-Pop. Ihre Konzerte spielten sie passenderweise meist in Hawaiihemden und Blumenketten - Selbstironie inklusive.

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Vom Beachboy-Image treibt es die vier nun jedoch weg. Ihre neueste EP namens "Aqua", die Ende Oktober vergangenen Jahres veröffentlicht wurde, soll dies zeigen. "Wasser ist wandelbar. Und unseren Wandel wollen wir mit der EP charakterisieren", sagt Chris. Und weiter: "Anfangs waren wir die Sunnyboys. Auf unserer neuen EP sind wir jetzt nicht mehr so happy, so beachy. Ich glaube, wir sind etwas erwachsener geworden." Der Unterschied ist hörbar: Statt heiterem Sommer-Sound gibt es jetzt platzierte Synthis, ruhigere Beats und unaufgeregtere Gitarrenklänge, die einen melodiösen Indie-Pop mit Flow erzeugen. In den Lyrics werden zwar immer noch überwiegend zwischenmenschliche Beziehungen besungen, aber in Songs wie "Away" oder "Losing it" ist alles ein bisschen weniger Sonnenschein als zuvor.

Inzwischen sind alle Bandmitglieder nach München gezogen und gehen unterschiedlichste berufliche Wege, doch ihre Band Color Comic wollen sie beibehalten. Passenderweise hat Chris auch hierzu einen Wasser-Vergleich: "Die Band ist unser gemeinsamer Hafen, die Heimat, die uns verbindet."

© SZ vom 11.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: