Poing:Rauf und runter

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Das Klärwerk in Finsing ist ursprünglich nur auf die Entsorgung von Schmutzwasser von 135 000 Einwohnern ausgelegt. Daher wird es nun ausgebaut und modernisiert. (Foto: Christian Endt)

Ver- und Entsorger München Ost kalkuliert Gebühren neu

Trinkwasser wird günstiger, dafür wird die Entsorgung von Schmutzwasser etwas teurer: Zum Jahresbeginn hat das kommunale Ver- und Entsorgungsunternehmen München Ost seine Gebühren angepasst. Betroffen sind die Bewohner von 13 Gemeinden in den Landkreisen Ebersberg, Erding und München. Im Landkreis Ebersberg beziehen Pliening, Poing, Vaterstetten und Zorneding ihr Wasser vom VE München Ost und entsorgen auch ihr Schmutzwasser über ihn. In Anzing, Egmating, Kirchseeon und Oberpframmern ist das Kommunalunternehmen nur für die Schmutzwasserentsorgung zuständig. Die aktuelle Verbrauchsgebühr beim Trinkwasser beträgt nun 1,21 pro Kubikmeter, sieben Cent weniger als bisher. Beim Schmutzwasser steigt die Entsorgungsgebühr von 2,14 auf 2,27 Euro pro Kubikmeter. Der Verwaltungsrat hat die neuen Gebühren beschlossen und darüber hinaus bei seiner jüngsten Sitzung ein Update über die Pläne in diesem Jahr erhalten.

Auch das Jahr 2021 wird demnach beim VE München Ost von großen Investitionen geprägt sein, insgesamt werden 17,6 Millionen Euro in den Ausbau und die Ertüchtigung der Anlagen gesteckt. Dies ist deshalb nötig, weil die Bevölkerungszahlen im Einzugsgebiet stark zugenommen haben. Eigentlich ist die Kläranlage in Finsing nur für die Entsorgung der Abwässer von 135 000 Einwohnern ausgelegt, jetzt wird die Anlage auf 200 000 Einwohnerwerte ausgebaut. Außerdem gibt es Pläne, das Wasser besser von Mikroplastik und Medikamentenrückständen zu reinigen. Zudem soll der Klärschlamm künftig extern thermisch verwertet und dabei der enthaltene Phosphor zurückgewonnen werden.

Um die wachsende Zahl von Abnehmern auch in Zukunft mit gutem Wasser versorgen zu können, muss außerdem ein zusätzlicher Brunnen erschlossen werden. Ein Grundstück wurde 2020 schon gekauft, nun geht es darum, Genehmigungen einzuholen, Analysen zu erstellen, Wasserschutzzonen auszuweisen - und schließlich natürlich die erforderlichen Bauarbeiten in Angriff zu nehmen. Das alles wird nach Einschätzung der Fachleute im Unternehmen wohl mehrere Jahre dauern. Auch am Leitungsnetz wird gearbeitet, insbesondere sollen an neuralgischen Punkten des Trinkwassernetzes zusätzliche Leitungen eingebaut werden, um somit einerseits die Betriebssicherheit zu erhöhen und die Abwicklung von Instandhaltungsmaßnahmen zu erleichtern. "Diese Investitionen sichern nicht nur die qualitative Ver- und Entsorgung, sondern tragen auch zur regionalen Wertschöpfung und zur umweltschonenden Betriebsweise bei", heißt es in einer Pressemitteilung des Kommunalunternehmens.

© SZ vom 13.01.2021 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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