Pullach:Tausendfreunds Gegnerin bestätigt

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Die bisherige Personalratsvorsitzende Eveline Petraschka ist erneut in die Mitarbeitervertretung des Rathauses gewählt worden - mit dem zweitbesten Ergebnis aller Kandidaten. (Foto: Claus Schunk)

Die Büchereileiterin Eveline Petraschka wird wieder in den Personalrat gewählt

Von Martin Mühlfenzl, Pullach

Pullachs Büchereileiterin und bisherige Personalratsvorsitzende im Rathaus, Eveline Petraschka, ist erneut in die Mitarbeitervertretung gewählt worden. Eine Sprecherin der Verwaltung bestätigte der SZ, dass Petraschka bei der als Briefwahl organisierten, vorgezogenen Abstimmung, die am Montag ausgezählt worden ist, die zweitmeisten Stimmen erhalten hat und weiter dem Personalrat angehören wird. Petraschka war insbesondere in den Monaten nach der Kommunalwahl als eine der größten Kritikerinnen der wiedergewählten Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) aufgefallen, hatte gegen diese eine Dienstaufsichtsbeschwerde eingelegt und sie mit einem Faschismus-Vergleich in die Nähe totalitärer Regime gerückt.

Dass Petraschka auch in Zukunft als Vorsitzende des Personalrats mit Tausendfreund über die Interessen der Mitarbeiter verhandeln wird, ist indes unwahrscheinlich. Die bisherige Vorsitzende war Informationen der SZ zufolge mit einer eigenen Liste, der "Bauhof-Liste", gegen die "Gemeinde-Liste" angetreten; Petraschkas Liste erhielt dabei 111 Simmen, die Gemeinde-Liste 223 Voten. Damit ziehen drei Personalräte der Gemeinde-Liste in das Gremium ein und stellen neben Petraschka sowie der Vertreterin der Beamten die Mehrheit. Dennoch erhielt die Büchereileiterin mit 43 Stimmen das zweitbeste Einzelergebnis. Sie freue sich "riesig über das Vertrauen" der Wähler, sagte Petraschka der SZ. Tausendfreund gratulierte "allen" Gewählten und sagte, sie freue sich auf die Zusammenarbeit und darüber, dass das Gremium wider voll besetzt sei.

Diese Wunsch beinhaltet wohl auch, dass innerhalb der Belegschaft des Rathauses wieder Ruhe einkehrt. Denn der Konflikt zwischen Petraschka und Tausendfreund hatte das Klima zusehends belastet. Entzündet hatte sich der Streit am Ausgang der Kommunalwahl, als der un- terlegenen CSU-Bürgermeisterkandidatin Christine Eisenmann, die damals als Vollzeitkraft im der Gemeindeverwaltung arbeitete, wegen einer versäumten Kündigungsfrist zunächst das Gemeinderatsmandat verwehrt worden war.

Petraschka stellte sich öffentlich sowohl an die Seite Eisenmanns als auch an die von FDP-Gemeinderat Alexander Betz, der die CSU-Frau massiv unterstützte. Petraschka warf Tausendfreund unter anderem in einem Leserbrief "Zensurversuche" vor und attackierte die Rathauschefin scharf.

© SZ vom 14.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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